From Autumn To Ashes - Holding a wolf by the ears

Vagrant / PIAS / Rough Trade
VÖ: 05.04.2007
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Wild geworden

Mannomann, die trauen sich aber was. Es ist gefährlich, den Wolf bei den Ohren zu halten. Das besagt nicht nur ein altes Sprichwort, sondern sei auch ansonsten wirklich niemandem empfohlen, wenn ihm sein Leben lieb und teuer ist. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Oder so ähnlich. Kann sein, muss aber nicht. Wie das Beispiel From Autumn To Ashes eindrucksvoll beweist.

Großartig Zeit zum Nachdenken, sich in Selbstmitleid zu suhlen oder gar Wortspiele und Weisheiten zu Rate zu ziehen, blieb Francis Mark, Brian Deneeve, Josh Newton, Rob Lauritson und Jeff Gretz überhaupt nicht. Nachdem Benjamin Perri, der bisherige Sänger und Kopf der Band, im vergangenen Dezember, als man sich bereits mitten in den Arbeiten zur nun vorliegenden vierten Werkschau befand, den Jungs den Rücken zugewandt und abgedankt hatte, gab es nur zwei Möglichkeiten. Ab durch die Mitte oder auf Nimmerwiedersehen. Ein gefährliches Spiel, an dem schon so manch andere Combo endgültig gescheitert ist.

From Autum To Ashes gehören dank Francis Mark nicht dazu, sondern liefern mit "Holding a wolf by the ear" eine sicherlich nicht mehr für möglich gehaltene Leistung ab. Vor anderthalb Jahren war der Wolf teilweise richtig süß und manierlich. Anno 2007 ist das Viech kaum noch zu bändigen. "Deth kult social club" ist der unangekündigte Schlag ins Fressbrett all derjenigen, denen die Jungs mit dem Vorgängeralbum "Abandon your friends" zu weich geworden sind. Furioser, aggressiver und wuchtiger kann ein Opener kaum sein. Das sitzt!

Francis Mark, in den letzten Jahren neben seinem Drummer-Dasein auch stets für die melodischen Gesangs-Parts zuständig, lässt live nun Jeff Gretz die Snare und den Double Bass malträtieren, um selbst in Personalunion die reichlich vorhandenen Screamo-Passagen zu übernehmen. Das klappt auch auf Platte bestens. "On the offensive” geht genauso auf die Zwölf wie "Sensory deprivation adventure" oder "Pioneers". Neben den bekannten laut/leise-Spielereien beherrschen die Jungs aus Long Island vorzüglich die Kombination aus brachialen Knüppeleien und glasklaren Melodien. From Autumn To Ashes wirken befreit. Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Deth kult social club
  • On the offensive
  • Everything I need

Tracklist

  1. Deth kult social club
  2. On the offensive
  3. Recounts and recollections
  4. Daylight slaving
  5. Delusions of grandeur
  6. Sensory deprivation adventure
  7. Everything I need
  8. Under pass tutorial
  9. Love it or left it
  10. Travel
  11. Goats in sheep’s rosary
  12. Pioneers
Gesamtspielzeit: 40:08 min

Im Forum kommentieren

Fat Mike

2008-06-10 16:18:53

Na, wenn es die Visions schon sagt, dann müssen wir wohl alle traurig sein.

Khanatist

2008-06-10 15:09:57

Es hat allerdings funktioniert. Der gute Francis war, erst einmal eingestimmt, gar nicht mehr vom Schlagzeug wegzukriegen.

dumbsick

2008-06-10 14:04:03

auf visions.de kann man lesen, dass sie auf unbestimmte zeit eine pause einlegen wollen:(

Ocean

2008-06-10 14:00:25

Oh ja und wie es funktioniert der Gitarrist singt oft mit und Francis spielt manchmal trotz allem noch am Schlagzeug.

red

2008-06-10 13:45:44

Live mit Francis funktioniert, sogar richtig gut!

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