Last Days Of April - Might as well live

Bad Taste / Soulfood
VÖ: 16.03.2007
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Kribbeln im Bauch

Eine Nummer heißt "I wish that yould mean a lot less to me". Die femininste aller maskulinen Lispelstimmchen haucht einen Hauch von Nichts dort drüber. Natürlich total gedoppelt. Mit ein wenig Hall-all-all. Die Technik macht da schon seit Jahrzehnten einiges möglich. Das war bei Last Days Of April schon immer so, das hat aber auch selten jemand so schön gemacht wie die. Zumindest niemand, der nicht aus Papas Plattenmottenkiste von oben auf'm Speicher stammt.

Viel geändert hat sich nicht auf "Might as well live", im rein musikalischen Vergleich zum dann doch eher kränkelnden "If you lose it". Klar, der Titel. Die Tracklist. Der Sound eher nicht. Aber Last Days Of April gelingt hier gleich eingangs fast schon ein kleines Wunder. Weil "Lost and found" ihr wohl erster richtig, richtig guter Song seit ungefähr zwei Platten ist. Wenn man Karl Larssons Soloausflug "Pale as milk" nicht mit einberechnet, jetzt. Anfangs nur mit Tasteninstrumentarium und Larsson, bahnt sich der Titel wie gute (!) U2-Samenzieher seinen Weg durch sooo ein Seufz-Intro. Schaltet nach und nach Bässe dazu, und ehe Last Days Of April dann erst richtig loslegen, ist man ihnen schon hoffnungslos verfallen.

Dann: Wimmer-Leads und und Kribbeln im Bauch. Der Rest ist: Stinkmauken hochlegen, Augen schließen und genießen. So hat man sie gerne, die Schweden. Tja, und sonst so? Nun, so richtig krachen lassen haben es Last Days Of April ja noch nie. Trotzdem sind seit "If you lose it" wieder verstärkt ein paar auflaufende Schrammelgitarren (unaufgeregt), ein paar Hooklines (ebenso), und ein Gläschen vom feinen Roten für zwischendurch dabei.

Das ist ihre eine Seite. Zu hören in "Who's on the phone". Oder "Great white's jaws". Oder "Hanging high". Oder "Melbourne". Ja, ist ja gut! Auf der anderen Seite: Schon mal erwähntes "I wish that you would mean a lot less to me", ein verschlafener Hauch von diesmal wirklich Garnichts und gleichzeitig der Tiefpunkt von "Might as well live". Aber auch "Come on over", und da klappt das mit der Reduktion (bloß unser Songwriter+Gitarre) dann doch ein wenig besser. Erst ganz am Ende packt der dann mit "You don't believe me" Glockenschellen , seinen Kumpel Mattias Friberg von Logh und nochmal eine kleine Hymne aus. Das kann er ja. Sein Name ist Karl. Er ist Experte.

(Sven Cadario)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Lost and found
  • You don't believe me

Tracklist

  1. Lost and found
  2. Great white's jaws
  3. Who's on the phone?
  4. Hanging high
  5. Get out while you can
  6. I wish that you would mean a lot less to me
  7. Two ply glass
  8. Come on over
  9. Melbourne
  10. You don't believe me
Gesamtspielzeit: 36:07 min

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