Dear And The Headlights - Small steps, heavy hooves

Equal Vision / Cargo
VÖ: 23.02.2007
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Ganz kleinlaut

Es gibt Platten, bei denen weiß man auch nicht so recht. "Small steps, heavy hooves" ist definitiv so eine. Eingespielt wurde sie jüngst von Dear And The Headlights. Dear And The Headlights, das sind fünf Junge Männer aus den Südstaaten, bewaffnet mit ihren Akustischen, einer Stimme neben Conor Oberst und Robert Smith und Eher-so-Folk-Songs. Und Dinosaur Jr.-Gitarren, die sie auch mal in Emo-Angst tünchen: "I'm like a paper cup with a pin prick / You can fill me up / I'll only stay full for a while / And wisdom's only shown me / That my loneliness is all my fault."

Produziert hat das Ganze Ataris-Tastenflitzer Bob Hoag (auch schon The Format, Limbeck, Recover), der Dear And The Headlights ohne viel Gimmicks für sich stehen lässt. Was hier so viel heißt, wie: Die einzigen very Special Effects, die auf "Small steps, heavy hooves" außer dem bisschen Reverb drauf sind, kommen aus dem bandinternen Keyboard. Ein Aufnahmeprozess, genauso unprätentiös, wie es die Musik eigentlich schon vordiktiert. Damit gelingt es dem Arizona-Fünfer, einige der beinahe unsichtbarsten dreizehn Lagerfeuerromantik-Mauerblümchen auf Platte zu bringen, seit es beinahe unsichtbare Lagerfeuerromantik-Mauerblümchen gibt.

Als da wären: "Oh no!", ein für sich durchaus charmantes Dingelchen im Schlurfitempo. Sänger Ian Metzger oberst hier mit seinem Jaulen gerne beträchtlich. Und irgendwo aus dem Dickicht schleicht sich schüchtern ein Solo an, das gleich auch schon wieder verschwindet. Der Auf-jeden-Fall-Hit "I'm bored, you're amorous", eines der weniger getragenen Stücke auf dieser Platte, glänzt mit flotten Pickings und tatsächlich so was wie einer coolen Hook. Und natürlich "Skinned knees and gapped teeth", die humoristische Seite dieser Band. Mit einem Trip runter die Memory Lane, die sowas zutage bringt: "We cornered Teddy Ruxpin / And smashed his story tape / Put Guns'N'Roses in and watched him sing along to 'Appetite for desctruction' / Yeah he knew every word." Kann man machen.

Kann man eben auch schnell vergessen haben. Zumal auf der Eher-B-Seite von "Small steps, heavy hooves" die Sachen drauf sind, die man auch mal nebenbei hören kann, ohne Essentielles zu vepassen. Beim Autofahren. Beim Liebemachen. Dass auf diesem Album eben nicht alles "Happy in love" ist, es würde einem nicht auffallen. Unaufdringlich egalen Dear And The Headlights dann mit ihren oft nicht ganz unclever getexteten Songs über kriselnde Beziehungskisten ("Sweet talk"), und noch so Schmu ("Der Rest"). Während die Musik bis auf die schönen Pickings nie so dramatisch wird, wie ihre Botschaft. Ambivalente Sache, das.

(Sven Cadario)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • I'm bored, you're amorous
  • Paper bag

Tracklist

  1. Oh no!
  2. Sweet talk
  3. Hallelujah
  4. Happy in love
  5. I'm bored you're amorous
  6. Grace
  7. It's getting easy
  8. Paper bag
  9. Skinned knees &gapped teeth
  10. Run in the front
  11. Mother make me golden
  12. I just do
  13. Midwester dirt
Gesamtspielzeit: 53:17 min

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Krombacher

2007-03-26 13:59:06

Small Titts and heavy Butts wäre besser gewesen..

LostInACity

2007-03-19 20:33:46

mir gefällt 'Run in the front' dann doch. Power-Pop (ein wenig schon).

The Triumph of Our Tired Eyes

2007-03-19 09:54:42

Ach kommt, jemandem muss das doch gefallen.

The Triumph of Our Tired Eyes

2007-03-18 15:08:17

Also weiss ja nicht was die Wertung hier soll. Die Platte ist doch mindestens 7/10 wert. Mindestens.
Schön leidend, textlich sehr ansprechend.
Bright Eyes, Okkervil River Fans, reinhören.

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