MSTRKRFT - The looks

Last Gang / PIAS / Rough Trade
VÖ: 02.02.2007
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Aufgeschäumt

"Einen Erdbeermilchshake bitte! Ja, wie immer den großen Becher." Zurück im Büro trinkt Gabi, die süße Chefsekretärin aus der ersten Etage, den Liter Milch nicht einfach nur - sie genießt ihn. Mit dem Strohhalm. Ihre Kolleginnen, natürlich alle im knappen Business-Kostümchen, kommen auch. Wer jetzt wissen will, was noch so passiert im harten Alltag einer Sekretärin, dem sei MSTRKRFTs Video zu "Easy love" empfohlen. Alle anderen lesen sofort hier weiter:

Der Kanadier Jesse Frederick Keeler, wunderbar abgekürzt mit JFK, war eine Hälfe der Brutalo-Rockband Death From Above 1979. War, weil sich die Truppe inzwischen nach nur zwei Alben im letzten Jahr aufgelöst hat. Doch schon während der Existenz von DFA 1979 bastelte JFK mit dem Kollegen Al-P am gemeinsamen Nebenprojekt MSTRKRFT. In etlichen Remixen für zahllose Bands erarbeiteten sich die beiden ein solides Elektro-Rock-House-Punk-Grundwissen. Auf "Romance bloody romance", dem letzten Album von Death From Above 1979, waren sie schon mit zwei eigenen Versionen vertreten, Songs von Juliette & The Licks, The Gossip, Bloc Party oder All Saints gingen aber ebenfalls durch ihren Computer. Zeit also für ein erstes eigenes Album von MSTRKRFT. Ausgesprochen wird der Bandname "Masterkraft", und genau das soll MSTRKRFT auch sein, inklusive Referenz an Kraftwerk: heftiger Elektro-Rock. Allerdings klingt "The looks" nicht ganz so meisterhaft. Sondern eher durchschnittlich.

"Easy love", der Song zur eingangs erwähnten anzüglichen Sekretärinnen-Fantasie, ist zwar eine nette 80er-Erinnerung mit tausendmal gehörten Samples, Vocodern und Synthesizern. Dass es mit Daft Punk oder den Chemical Brothers aber längst zwei hervorragende Bands gibt, die jegliche Möglichkeiten in eben jenem Bereich an der Schnittstelle zwischen Rock und Dance schon vor Jahren ausgereizt haben, scheint die beiden Kanadier nicht zu stören. Fernab von Innovationen liefern sie allerdings einen gut tanzbaren Track nach dem anderen. Nur manchmal blitzt dann doch diese schmutzige Rock-Attitüde auf, die bei Death From Above 1979 so entscheidend war: "Paris" kommt ohne Text aus und wirkt dank rotziger Beats kraftvoll und cool. Der Rest des Albums verschwindet in Zwischenräumen. Grntrt.

(Steffen Krautzig)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Paris
  • The looks

Tracklist

  1. Work on you
  2. Easy love
  3. She's good for business
  4. Paris
  5. The looks
  6. Street justice
  7. Bodywork
  8. Neon knights
  9. Community revolution in progress (feat. MC Sasha)
Gesamtspielzeit: 51:54 min

Im Forum kommentieren

Mixtape

2008-08-10 12:01:23

Mstrkrft haben auf ausdrücklichen Wunsch von John Legend ihren Remix von dessen Single mit Andre 3000 "Green light" in 320kb-Qualität zum freien Download ins Netz gestellt.

Link

Olai

2006-08-17 17:37:13

Killeralbum! Bin schwer begeistert. Erscheinen, aber sofort! Wenn's geht, auch auf Winül.

Nur ob sich Death From Above 1979 dafür gleich hätten auflösen müssen? Hm ... :(

keeler

2006-07-28 16:59:59

!das album rockt gewaltig!

Ben

2006-06-14 12:48:15

Ja, das find ich jetzt aber etwas doof. Wo bekomm ich denn nun die ganzen geilen Remixes her?

seb

2006-06-14 12:38:22

so viel zum thema remixalbum ;-).

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