Jamiroquai - High times - Singles 1992-2006
Sony BMGVÖ: 03.11.2006
Jazz as Jazz can
Ach herrlich! Jetzt hat auch bei Jamiroquai die Zeit des Mixtape-Schnippelns und Playlist-Zusammenwürfelns ein (vorläufiges) Ende gefunden. Denn als Jay Kay mit seinen Mannen auf 14 Jahre Bandgeschichte zurückblickte, fanden sich Massen an Top-irgendwas-Hits, die man endlich mal in Form einer Compilation zusammenwürfeln konnte. Zumal die Band laut ihres Frontmanns ein Kapitel abgeschlossen habe und ein nächstes beginnen wolle. Was auch immer das heißen mag.
Auf jeden Fall gehen die Briten scheinbar auf Nummer Sicher, haben sie sich doch für eine handelsübliche Singles-Collection entschieden. Und festgestellt, daß man von den 28 bislang veröffentlichten Singles leider deren zwölf streichen mußte. Und bedauerlicherweise mußte dabei das hübsch hektische "Super sonic" daran glauben. Doch der Rest mag durchaus entschädigen. Erfreulich ist nämlich zunächst, daß das starke Debüt "Emergency on planet Earth" gleich mit vier Songs vertreten ist. Und natürlich dürfen die größten Kracher "Cosmic girl", "Deeper underground" und "Virtual insanity" nicht fehlen. Ein Fest also für die primäre Zielgruppe: diejenigen nämlich, die nicht alles kaufen, was der Hutfetischist aus Stretford so auf den Markt schleudert.
Und der Rest? Freut sich zunächst rein akustisch darüber, daß sämtliche Songs behutsam remastert wurden und einen ganzen Zacken druckvoller aus der Anlage pumpen. Und da keine Compilation ohne Kaufanreiz für Komplettisten auskommen kann, finden sich mit "Runaway" und "Radio" zwei neue Songs auf dem Silberteller. Insbesondere ersterer kann mit wild funkenden Gitarren in bester Seventies-Disco-Tradition überzeugen. Also nichts wie raus mit der Disco-Kugel und dem guten alten Polyester-Fummel.
Es wird aus den erwähnten Gründen sicherlich den ein oder anderen geben, der über die Songauswahl mosern wird. Doch in Summe läßt sich festhalten, daß "High times - Singles 1992-2006" absolut repräsentativ für die bisherige Bandkarriere ist. Wem es also im Auto nach Funk gelüstet, benötigt in der Tat nur noch eine CD. Wenn es um Jamiroquai geht, jedenfalls. Schön auch die chronologische Struktur, anhand derer die künstlerische Entwicklung sehr schön nachvollziehbar wird. Wer das albern findet, kann ja immer noch die "Shuffle"-Taste benutzen. Eigentlich wäre also "Hut ab!" das passende Fazit. Aber ob Jay Kay sich das gefallen ließe?
Highlights & Tracklist
Highlights
- Virtual insanity
- Feels just like it should
- Runaway
Tracklist
- When you gonna learn
- Too young to die
- Blow your mind
- Emergency on planet Earth
- Space cowboy
- Virtual insanity
- Cosmic girl
- Alright
- Deeper underground
- Canned heat
- Little L
- Love foolosophy
- Corner of the Earth
- Feels just like it should
- 7 days in sunny June
- (Don't) Give hate a chance
- Runaway
- Radio
Referenzen
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Forum
- Jamiroquai - Automaton (32 Beiträge / Letzter am 04.12.2018 - 12:52 Uhr)
- Jamiroquai - Rock dust light star (19 Beiträge / Letzter am 08.05.2011 - 19:47 Uhr)
- Jamiroquai - High times (Singles 1992 - 2006) (7 Beiträge / Letzter am 03.03.2010 - 13:51 Uhr)
- Jamiroquai - Dynamite (34 Beiträge / Letzter am 13.10.2006 - 13:01 Uhr)