S.P.Q.R.T. - Record

Rakete / Rough Trade
VÖ: 22.09.2006
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Hard candy

Ganz ohne Ironie und Anspielung haben sie sich nicht S.P.Q.R.T. genannt, no way. Das kauft ihnen einfach niemand ab. Carl Blend und Howard Lespie, dem ein oder anderen vielleicht noch von den H-Oilers bekannt, sind wieder am Start. Ihr Album heißt "Record". Aber ein "Rated R"-Logo fehlt drauf. Das wäre auch zu viel des Guten. S.P.Q.R.T., wie könnte es auch anders sein, wurden in Rom gegründet. Auf jedem Gulli und an jedem Stadttor steht da "S.P.Q.R.". Die Geschichtsschreibung streitet sich bis heute, ob das nun "Sono Pazzi Questi Romani" ("Die spinnen, die Römer"), "Sono Potenti Questi Romani" ("Diese Römer sind ganz schön potent") oder "Senatus Populusque Romanus" ("Der Senat und das römische Volk") heißt. Jedenfalls haben sich die beiden Irren danach benannt. Und das "T" steht für für den Anfangsbuchstaben des Wortes "Tea", denn Carl Blend und Howard Lespie sind große Freunde der Boston Tea Party. No taxation without representation! Was der ganze Schwachsinn soll? Es geht um die vergessene Kunst, ein Geheimnis zu bewahren.

Das "Q" im Bandnamen wirkt allerdings auch so, als wäre es dort garantiert nicht zufällig. Schließlich atmet das gesamte Album Wüstenluft. Durch und durch. So porös und rauh könnten bei solch einem hohen Grad-Pop-Appeal eigentlich nur Mr. Homme und seine Musikercommunity klingen. Nur daß sich hier der Pop "Slayer" in die Arme geritzt hat und sein Heroin mit Spiritus kocht. Artverwandt jedenfalls, aber durchaus nicht kongruent zu den Queens Of The Stone Age geht das kranke Duo vor. Härter, dreckiger. Klare Popsongs, wie sie sich Homme hin und wieder erlaubt, sind sowieso nicht drin. Härte bringt schließlich nichts, wenn man sich an ihr nicht blutig reiben kann. Das ist die unmißverständliche Definition von Sex auf "Record". Würde man jedenfalls den Spirit dieses Albums auf Videokassette übertragen, sie würde wohl zu denen gehören, die für viel, sehr viel Geld unter dem Ladentisch vertickt werden.

Wirklich lustig, fröhlich, spaßig oder partytauglich ist auf "Record" jedenfalls nichts. Und wenn, dann sind die Mädchen auf so einer Party ebenfalls nichts für den durchschnittlichen QOTSA-Shirt-Träger. Am Anfang von "Alpengluehn", da kann einem schon ganz anders werden. Vielleicht das Gefühl, das einen ereilt, wenn man nach einer Nacht mit einem dieser Mädchen aufwacht und sich allein in einer Blutlache vorfindet. Dabei war das davor alles schon hart an der Grenze. Kurz vor Schluß gibt es mit "Wired" nochmal so einen Brecher. Da wirken Smoke Blow wie kleine katholische Schulmädchen. Eines steht jedenfalls am Ende dieses Albums fest: I think I got a headache.

(Konstantin Kasakov)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Lipstick
  • Way away

Tracklist

  1. Want to break
  2. Lipstick
  3. Always in me
  4. Eastern action hero
  5. Behind the dancefloor
  6. Way away
  7. Me – you
  8. Alpengluehn
  9. Wired
  10. The parade
  11. The angels choir
Gesamtspielzeit: 60:00 min

Im Forum kommentieren

Sigur

2008-04-29 10:13:35

ja, habe ich auch gehört, irgendwas wegen eines unglaublichen Drogenbesitzes

Icarus Line

2008-04-27 16:39:18

Das würd mich interessieren.
Auch wenn ich die Scheibe immer noch sterbenslangweilig finde.

Jona

2008-04-25 16:26:42

habe neulich in einer Zeitung in den USA gelesen das einer der beiden für lebenslänglich in den Knast soll.

Icarus Line

2007-05-11 21:52:01

Dann versuch ichs auch nochmal...
Wenn ihr das sagt wird das wohl so sein.

Sidekick

2007-05-11 14:41:22

True.

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