
Dry Kill Logic - Of vengeance and violence
Psycho Drama / Repossession / Rough TradeVÖ: 16.10.2006
Die Verlierer-WG
Jeder kennt diese Momente, in denen man kaum glaubhafte Geschichten vernimmt, denen unweigerliche Gedanken folgen. Man fragt sich: "Halloooo?! Wie bescheuert muß man denn eigentlich sein?" Wenn man zum Beispiel erfährt, daß der ehemals beste Kumpel mit dem 1,1er-Abitur und BLW-Uni-Abschluß mittlerweile in Mecklenburg-Vorpommern wohnt, seit Jahren Hartz IV bezieht und das auch noch ziemlich klasse findet. Oder wenn man erfährt, daß dieser Horst jetzt mit Lottokönig Klaus von vor 5 Jahren gemeinsam eine 34qm-Wohngemeinschaft gründet, weil jener seine 4 Millionen auch schon verpulvert, versoffen oder sonstwas hat. Klasse.
Okay okay, zugegeben: Das ist extrem, und Dry Kill Logic wohnen sicherlich auch noch nicht in Mecklenburg-Vorpommern, aber irgendwas ist trotzdem schief gelaufen. Auf die ganzen Zickereien und Streitigkeiten mit ihren Labels Steamhammer und Roadrunner oder auch innerhalb der Band selbst wollen wir aus Platzmangel gar nicht erst eingehen. Aber auch sonst. Denn pünktlich zum Song "Kindgom of the blind" schreckt man plötzlich und völlig unerwartet hoch, nachdem man zuvor die letzten 20 Minuten gelangweilt von gutem Standard-Metalcore immer weiter weggeschlummert ist.
"Oh, mein Gott?! Was war das?!" Am besten noch einmal die CD aus dem Player rausholen und schauen, ob man wirklich noch die richtige drin hat. Ja, Dry Kill Logic. "Scheiße, die können die ja verdammt catchy und hypereingänige Songs in Halbballadenform schreiben." Und noch einmal Scheiße: "Das klingt sogar nach was." Stop! Repeat. Noch einmal hören. "Kingdom of the blind". Sehr schön.
Aber danach geht es wieder los. Doublebass hier und da und überall. Breakdown. Moshpart. Geschrei. Ein paar cleane Gesangsstimmen zum Mitsingen. Jedes der aufgerundet zweieinhalb Soli vor ("4039") und nach ("Confidence vs. consequence") DEM Song könnte man also gut gemeint schon als "nette Abwechselung" durchgehen lassen. Die selbstredend in der nächsten Double-Break-Mosh-Attacke aber wieder vergessen wird. Und dann, genau in all diesen Momenten, fragt man sich wieder und wieder: "Warum verschleudert eine Band ihr Potential so dermaßen?" Schwer begreiflich.
Denn auch im abschließenden "In memoria di" oder teilweise in "My dying heart" zeigen Dry Kill Logic, daß sie locker zu mehr in der Lage wären, als eine weitere - wenn auch ordentliche - Metalcore-Band zu sein. Denn im Grunde sind alle Voraussetzungen erfüllt. Das hippe Metalcore-Programm haben sie drauf, und einige weitere gute Ansätze sind auch vorhanden. Also macht was draus, denn in der Verlierer-WG von Horst und Klausi ist eh kein Platz mehr für Euch.
Highlights & Tracklist
Highlights
- My dying heart
- Kingdom of the blind
- In memoria di
Tracklist
- l5 [prologue]
- My dying heart
- 4039
- Caught in the storm
- From victim to killer
- Innocence of genius
- Boneyard
- Kingdom of the blind
- Dead mans eyes
- Confidence vs. consequence
- Breaking the broken
- Lying through your teeth
- In memoria di
Im Forum kommentieren
alfred
2006-11-21 20:08:11
ja. Besser als der vorgänger...
Badrique
2006-11-21 19:06:35
Coole Scheibe!
The Gregor
2006-10-20 17:11:53
Versteh ich nich, für mich sagt der Satz aus das das zwei unterschiedliche Bestandteile in nem Lied is
Ja was n Breakdown is weiß ich ja (ich mag rhytmisches geschrubbe aufm tiefsten powerchord btw :D) aber für mich is n moshpart halt genau das selbe, solange mir nich jemand den unterschied erklären kann ^^
christoph
2006-10-20 16:19:30
Was is eigentlich der Unterschied zwischen Breakdown und Moshpart?
Breakdown ist eigentlich dieser markante Riff, hingegen sich diese Moshgeschichte mehr auf "Tanzen" im Publikum bezieht.
Diese Unterscheidung macht die Sache, aber noch nicht anspruchsvoller :-)
The Gregor
2006-10-20 14:41:40
Bloß weil ich aus ner Rezi zitier wird der Thread dann gleich zum ensptechenden Album Thread geändert ?
Okay das hat meine Chance das mir jemand die Frage beantworten kann stark verringert ;) :D
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
Spotify
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Forum
- Dry Kill Logic - Of vengeance and violence (7 Beiträge / Letzter am 21.11.2006 - 20:08 Uhr)
- Dry Kill Logic (10 Beiträge / Letzter am 30.09.2006 - 23:57 Uhr)