
These Arms Are Snakes - Easter
Jade Tree / CargoVÖ: 13.10.2006
Armed & dangerous
Wenn diese Band hier am Ende von "Crazy woman dirty train" nach vierminütiger Tour De Force losläßt, wenn sie sich in ihren Rausch gespielt hat, wenn es einfach nur noch das selbe rausgekotzte Riffs in Endlosschleife regnet, eine Ewigkeit lang, dann weiß man auch nicht mehr. Dabei hatten These Arms Are Snakes vorher wieder erfolgreich die verdrehten Querdenker gemimt, aber das hier, ja das hier ... Da fehlen erst einmal die Worte. Fakt ist: Es gibt da noch dieses andere Zeugs. Und da, wo das herkommt, mag es ja vielleicht noch mehr geben.
Nun ist es ja so: Wer "Oxeneers or the lion sleeps when its antilope go home" verpaßt hat, dem wird das erst mal nicht so viel sagen. Weißt Du was? Pech gehabt! Nachholen! Ist unser Ernst! So! Sind wir mal nicht so, hier das Ding in einer Nußschale: Hatte man vor Release dieses "Oxeneers or the lion sleeps when its antilope go home" vielleicht noch ein klein wenig mit einer Art Blood Brothers meets At The Drive-In light gerechnet, war dem gar nicht so. War sogar richtig gut so. Womit These Arms Are Snakes jetzt schon als Gegenpol zum Fließband-Hardcore in all seinen Spielarten etabliert sind. Bei denen, die das mitgekriegt haben.
Bei ihnen ist das allein ein wenig anders. Der Sound, er knarzt, ist angeschrägt, man muß natürlich die Parallelen zur DC-Klitsche ziehen, da kommt man nicht drumrum, das muß jetzt sein. Präsent ist der Geist der alten Drive Like Jehu, experimentell, irgendwo da kommen These Arms Are Snakes auch her, und das hört man auf "Easter" auch. Orgel is' jetzt nicht mehr ganz so, aber ausgpeackt wird sie schon noch. Zum Beispiel während "Coporeal", und da paßt sie auch rein, denn das ist mellow.
Ansonsten sind These Arms Are Snakes immer schon noch gerne laut. Hinter diesem urigen Berg aus Struktur, Grooves, Schräglage-Melodien, kaputten Soli, gerne zornigem Quasi-Sprechgesang und (eher selten) Gebrüll, der sich einem nicht beim ersten und bestimmt auch nicht beim fünften Durchgang erschließt, findet man irgendwo diesen potztausendheißen Urknall, der Punk früher so unberechenbar und gefährlich gemacht hatte. Denn das sind sie zweifelsohne - auch ohne Permanent-Brüllaffen am Mikro: unberechenbar und gefährlich. Nur ein bißchen schade, daß "Easter" zwar kein bißchen weniger ambitioniert, jedoch noch undurchsichtiger als sein Vorgänger geraten ist. Aber dafür ist "Crazy woman dirty train" mit drauf. Prädikat wertvoll.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Subtle body
- Crazy woman dirty train
Tracklist
- Mescaline eyes
- Horse girl
- Subtle body
- Desert ghost
- Child chicken play
- Hell's a bank notes
- Abracadabraca
- Deer lodge
- Lady North
- Perpetual bris
- Coporeal
- Creazy woman dirty train
Referenzen
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