Planes Mistaken For Stars - Mercy

Alveran / Souldfood
VÖ: 22.09.2006
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Sägewerk

Die erste Wahrheit über Planes Mistaken For Stars ist, daß auch Du und eben nicht nur Deine Mutti, die gerade vorbeikam, um mit dem Lappen über den Bildschirm zu wischen ("Mein junger Mann, hier sieht's ja wieder aus!") jetzt eben gerade vermutlich erst mal mit den Schultern gezuckt habt, als Ihr beide diesen Irsinns-Bandnamen in der Liste der neuen Rezensionen da oben links erblickt habt. Die zweite Wahrheit über Planes Mistaken For Stars ist, daß die soeben aufgedeckte Wissenslücke auch bei Dir, und nicht bloß bei Deiner Mutti jetzt nicht so verwunderlich ist. Die dritte ist, daß Planes Mistaken For Stars ihr Mauerblümchendasein eigentlich bislang beileibe nicht verdient haben. Weil's nicht nur auf ihrem 2001er-Album "Fuck with fire" ganz schön gut gerappelt hat, da drüben im Karton.

Und auch, weil das eine selbstfinanzierte Saubande ist, die selbstfinanzierte Alben aufgenommen hat und harte Arbeit in eine Sache steckte, an die sie glaubt. Ihre Band. Ehrlich, solche drolligen Kerle mögen wir doch alle. Weil Planes Mistaken For Stars eben so unabhängig sind, wie sie sind, scheren sie sich auch einen ziemlichen Kehricht um Genre-Konventionen und sind spätestens jetzt mit "Mercy" mittlerweile schon längst nicht mehr die Rumpel-Feuer-Frei-Core-Band der Anfangstage. Einerseits schon irgendwie schade, andererseits, tja, wie sagt der liebe Onkel im Fernsehn immer: Schau'n mer mal!

Erst mal, es gibt da ja immer diese alles entscheidende Frage: "Wie klingen denn die?" In Zeiten von myspace braucht man sich diese Mühe ja eigentlich kaum mehr zu machen, aber da wir Plattentests.de sind, machen wir sagen's jetzt trotzdem mal: Man stelle sich eine leicht beschleunigte, stark angeschossene Version der ohnehin schon arg angeschossenen Neurosis vor, hier schon kurz vor dem Abnippeln, die Gitarren schmirgeln ganz schön auf Grundeis. Man kreuze das dann mit zwei Dritteln künstlersch wertvollerem Post-Core der neuen Generation Wir-Können-Alles, mit sagen wir mal These Arms Are Snakes, weil die schon ganz sexy sind. Man packe da noch ein paar feiste Wüstenriffs dazu, und... Ach, Menno. Hier geht's zu Myspace.

Und es kann eigentlich nur so sein: Zigaretten und Whisky formten diese wunderschöne Stimme. Gared O'Donnell raunzt also wie eh und je. Und dieses Goldkehlchen wird der sicher auch in diesem Leben nicht mehr los. Paßt eigentlich immer noch ganz gut. Dann, wenn die im wahrsten Sinne des Wortes dreckigen Riffs von "One fucked pony" und "Widow; a love song" anrollen, der Mann an der Schießbude einem was um die Öhrchen ballert, bevorzugt im Drosseltempo gesägt wird, und sowieso überhaupt alles ziemlich auf Zermürbung ausgerichtet ist, ja dann halt. Nur ist das trotz schwerst rockendem Unterbau vielleicht doch ein bißchen viel auf einmal. Aber Planes Mistaken For Stars bleiben auf einem interessanten Kurs. Eine Platte namens Knochenmühle, echt. Da müssen wir jetzt durch.

(Sven Cadario)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Crooked mile
  • Widow; a love song

Tracklist

  1. One fucked pony
  2. Crooked smile
  3. Widow; a love song
  4. Keep your teeth
  5. To spit a sparrow
  6. Never felt prettier
  7. Killed by killers who kill each other
  8. Little death
  9. Church date
  10. Mercy
  11. Penitence
Gesamtspielzeit: 38:29 min

Im Forum kommentieren

JD

2006-09-28 23:57:19

In der Tat geil.

chucky

2006-08-20 14:20:58

naja, viel haben die meiner Meinung nach nicht mit dem Emo am Hut, den dich viele so vorstellen. Eher "Hot Water Music - Emo" mit extrem rauher Stimme.

emo

2006-08-19 23:57:15

schrott.

chucky

2006-08-19 11:52:04

Ist das geil! Hätte nie erwartet, dass die nochmal ein Album raushauen, das besser ist, als "F*ck with Fire". Bin grad total verliebt in das Album^^

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