Amplifier - Insider
Steamhammer / SPVVÖ: 29.09.2006
Geschäftsvorschlag
Zeitlos. Es soll Menschen geben, für die dieses Wort nur eine nette Umschreibung für altmodisch ist. Ganz sicher gibt es Musikhörer, für die die Begriffe "Progressive Rock" oder gar "Neo-Prog" ganz schlimme Schimpfwörter sind. Zugegeben: Diese Schubladen sind angefüllt mit einer Menge Schrott von selbsternannten Musikerneuerern, die glauben, daß das Verwenden möglichst vielen Akkorden mit komplizierten Bezeichnungen automatisch anspruchsvolle Musik erzeugt. Wirklich gute oder wenigstens gelungene Alben sind hier genauso selten wie anderswo. "Insider" ist so eines.
Zeitlos. Im Amplifier-Kontext heißt das tatsächlich auch ein bißchen altmodisch. Zumindest in dem Sinne, daß ein an alten Helden wie Genesis (natürlich nur echt mit Peter Gabriel als Sänger), King Crimson oder Pink Floyd (natürlich nur mit Roger Waters am Baß) geschulter Geschmack eben auch heute noch ein guter Geschmack ist. Altmodisch ist aber nicht in dem Sinne zu verstehen, daß kein nach 1977 aufgenommener Ton das Schaffen von Amplifier beeinflußt hätte.
Natürlich haben die Drei seit ihrem Debüt "Amplifier" im Proberaum mehr als einmal Tool gehört, ohne freilich deren unermeßliche Tiefe zu erreichen. Wahrscheinlich sind ihnen The Cancer Conspiracy bekannt. Auch wenn sie selbst viel zugänglicher musizieren. Und Cave In sind ebenso in der Plattensammlung vertreten, ohne daß ihre teils brachiale Härte hörbar abgefärbt hätte. Doch es wäre grundfalsch, "Insider" nur durch das charakterisieren zu wollen, was dem Album vermeintlich fehlt.
Auf der Habenseite stehen bei Amplifier fein ausbalancierte Arrangements, grandiose Melodien und ein sehr gutes Gespür für die richtige Dosis Bombast. Der findet glücklicherweise ausschließlich in den Songs statt, während die Produktion dankenswerterweise schön transparent und trocken bleibt. Innovation geht sicher anders, abkupfern allerdings auch. Das hier ist Wissen um die eigenen Stärken. Die Drei wissen ganz genau, was sie können. Stärken pflegen und Schwächen verbergen. So macht man gute Platten.
Highlights & Tracklist
Highlights
- O furtuna
- RIP
- Elysian gold
Tracklist
- Gustav's arrival
- O furtuna
- Insider
- Mongrel's anthem
- RIP
- Strange seas of thought
- Procedures
- Elysian gold
- Oort
- What is music?
- Hymn of the aten
- Map of an imaginary place
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Oceantoolhead
2021-03-19 15:32:56
Finde schon O Fortune overrated. 'Insider' und 'Strange Sea Of Thoughts' würde ich da eher hervorheben.
Dennoch. 'Alles vertrackt, nichts komplex' beschreibt schon eines der Probleme des Albums. Es ist vielleicht musiktheoretisch Komplex, aber nicht von einem emotionalen Standpunkt oder von harmonischer Seite aus. Es fehlen einfach gute Songs.
Die Geschichte um das Album + die Aussagen von Sel offenbaren eigentlich schon ganz gut was hier passiert ist: Die Band wurde unter Druck der Plattenfirma zur Aufnahme einer neuen Platte bewegt, ohne das bereits genug Songs vorhanden waren. Somit wurden halbgare Ideen aufgeplustert und zu Liedern verwurschtelt. Die ohne zutun des Labels, wahrscheinlich nie zu einem Song entwickelt worden wären.
Auf der anderen Seite offenbaren die Nachfolger ganz ähnliche Schwächen nur weniger ausgeprägt.
The MACHINA of God
2021-03-19 12:38:34
Mal wieder probiert. Das Album ist einfach nichts meins. "O Fortuna" hat noch die Mächtigkeit des Debuts, danach eiert das Album die ganze Zeit umher. Irgendwie ist alles vertrackt, aber nichts komplex. Ganz komisches Ding.
keenan
2021-03-05 08:18:01
Neue E.P.
Insider Versions
Versions features four of the most popular tracks from Insider but re-imagined in 2021 in a mellow lounge style.
and "Gustav's Departure"
lets us neatly round off where we started by taking the chords from his arrival and embellishing it with a classic Amplifier melody.
It was great fun doing these, and to quote an often quoted source
"We hope you like our new direction..."
When "Insider" came out 15 years ago it didn't feel like it was particularly well understood.
But since then it has grown to become a fan (and band) favourite, featuring many songs that are now a staple part of any Amplifier show.
One of the main features of Insider is simply the enormous weight of the guitars which were triple tracked on each side creating the tower of distortion. Indeed, bumping into Tim Smith of Cardiacs fame a few years after its release the conversation quickly turned to Insider with "Oh my god the guitars..."
Insider featured songs that were decidedly more labyrinthine and dense, faster and heavier than the debut, but at their core they still feature the song writing that is classic Amplifier, with lyrics that are particularly reflective of the Album's title with all of the songs reaching "...for a place that is just out of reach somewhere over the horizon..."
1. O Fortuna (Space Lounge Version) 05:33
2. Insider (Undersea Lounge Version) 05:52
3. Strange Seas Of Thought (Wistful Version) 06:27
4. Gustav's Departure (Spirit and Mind Version) 06:52
Gibts hier zu streamen und kaufen:
https://amplifier.bandcamp.com/album/insider-versions
nachher mal reinhören, mal schauen ob die songs besser geworden sind ;-)
The MACHINA of God
2010-12-26 20:53:38
Ich geb ihr grad nochmal ne Chance. Die ersten beiden Songs sind sehr geil, da nach ist es irgendwie immer gut, aber nie überwältigend. Das ist so zappelig, das Album. Naja, bin erst bei der Hälfte.
keenan
2009-03-25 14:41:02
das album mal nach langem wieder gehört aber nach track 5 hatte ich schon kein bock mehr, man ist das vlt. lahm.
gnade ihnen gott wenn das neue album nicht endlich wieder besser wir, schlechter kanns ja kaum werden. kaum zu glauben dass die gleich band das debut album fabriziert hat.
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