The Panic Channel - One

Capitol / EMI
VÖ: 01.09.2006
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Sendepause

Niemand braucht eine Band, die Stone-Temple-Pilots-Balladen zusammen mit einem Eimer Schmalz durch den Fleischwolf dreht und das Ergebnis als Originalität verkaufen will. Niemand braucht eine Mischung aus billigem Möchtegern-Grunge der Marke Creed und schlimmem Pop-Hardrock à la Boston. Niemand braucht eine Band, die sich ihre Songs aus ausgerechnet den Krümeln bauen will, die Dave Grohl absichtlich unter den Tisch der Foo Fighters hat fallen lassen. Niemand braucht eine weitere Band, die musikalische Beliebigkeit und Orientierungslosigkeit mit technisch hochwertigen Mitteln umsetzt. Kurz: The Panic Channel sind ziemlich unnötig.

Vor allem aber ist die Band eine Riesenenttäuschung für diejenigen, die sich von drei Vierteln der großen Jane's Addiction irgendetwas erhofft hatten. Und wenn es nur Kunstfertigkeit auf hohem Niveau wäre. Aber selbst die Realisten, denen klar war, daß mit Perry Farell natürlich die zentrale Figur nicht dabei ist, können nicht anders, als die Hände vors Gesicht zu schlagen. Wie wenig eine hörbar gut eingespielte Band aus echten Könnern noch zu bieten hat, wenn ihr das Hirn abhanden gekommen ist, ist bedauerlich.

Und noch etwas hat sich verflüchtigt: jeder Sinn für guten Geschmack und andere Abseitigkeiten. Stattdessen bietet "One" nur hardrockendes Mittelmaß mit Ballade, Halbballade und Powerpart im gleichmäßigen Wechsel. Das einzige, was an diesem Album noch auffällt, ist die unfaßbare Belanglosigkeit der Songs in Verbindung mit der makellosen Umsetzung nicht vorhandener Ideen. Dabei haben The Panic Channel sogar das Zeug, bei den sogenannten Rockradiostationen des Landes auf die Dauerplaylist gehievt zu werden. Zwischen dem "Besten der Siebziger, Achtziger und Neunziger" fällt höchstens "Night one (from Planchette)" ein bißchen auf. Der Rest reiht sich nahtlos ein ins Nichts. Das wäre dann nun wirklich der Panik-Kanal.

(Rüdiger Hofmann)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Night one (from Planchette)

Tracklist

  1. Teahouse of the spirits
  2. Left to lose
  3. Bloody Mary
  4. Why cry
  5. Awake
  6. She won't last
  7. Said you'd be
  8. Outsider
  9. Blue bruises
  10. Night one (from Planchette)
  11. Listen
  12. Lie next to me
Gesamtspielzeit: 52:54 min

Spotify

Threads im Forum