Helmet - Monochrome

Warcon / Soulfood
VÖ: 08.09.2006
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Trümmerschatten

Die Rückkehr, Teil zwei. Auf "Size matters" wollte Page Hamilton mit muskelbepacktem Beinahepop ein Ausrufungszeichen setzen, aber Helmet schrammten nur knapp am Interpunktionsfehler vorbei. Die erhoffte Scharfkantigkeit wirkte konstruiert, der Lärm war oft nur Lautstärke. Und doch kam bisweilen dieses angenehme Helmet-Gefühl auf: Riff an der Kehle, Bassdrum-Pedal im Bauch.

"Monochrome" hingegen hat es sich anders überlegt. Nicht mit der Brachialität, sondern mit der Eingängigkeit. Möglicherweise war Hamilton selbst unzufrieden mit dem Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Dasein von "Size matters". Vielleicht aber hat er selbst beim kratzenden Krach von "Last breath" wieder die Lunte der eigenen Vergangenheit gerochen. Denn von "Swallowing everything" an sieht man Kompromisse eigentlich nur noch aus der Ferne. Grobkörnig gezeichnete Riffs, trockenes Schlagwerk und eine Stimme, die dem Attribut "stone washed" eine neue Bedeutung verschaffen könnte.

So abgeschabt klangen Helmet zuletzt auf ihrem Meilenstein "Meantime". Das Engagement von Wharton Tiers, der einst bei den beiden ersten Alben den Lärm kanalisierte, hat sich anscheinend gelohnt. Neudrummer Mike Josts trockene Schläge sind deutlich näher an John Staniers Wucht, als es Joey Tempesta je hätte sein können. Trotzdem würde man gerne mal die Stöcke splittern hören. Doch dafür lassen die Gitarren von Hamilton und Chris Traynor zu wenig Platz.

Das Taumeln von "On your way down", die zähflüssigen Vibrationen von "Bury me" oder die unter Starkstrom stehenden Brechstangen von "410" und "Goodbye" erklären auch, warum. Denn zur Athletik von "Size matters" gesellt sich endlich wieder die unterkühlte Fingerschieberei, die stets das Markenzeichen von Helmet war. Und dann probiert sich Hamilton doch wieder an Melodien. Aber seine verwitterten Stimmbänder erlauben ihm nichts als Sabotage. Bestens eigentlich. Man will sich schließlich über jedes herumliegende Trümmerteil freuen, das dieses Gebell aufwirbelt. Trotzdem weiß man, daß es früher deutlich schmerzhafter war, mit voller Wucht hineinzutreten.

(Oliver Ding)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Monochrome
  • On your way down
  • Money shot
  • Goodbye

Tracklist

  1. Swallowing everything
  2. Brand new
  3. Bury me
  4. Monochrome
  5. On your way down
  6. Money shot
  7. Gone
  8. Almost out of sight
  9. Howl
  10. 410
  11. Goodbye
  12. 8 sec. guitar riff
Gesamtspielzeit: 42:08 min

Im Forum kommentieren

Armin

2008-04-03 22:02:45

Jetzt ist es offiziell! HELMET werden neben ihren Europa-Festivals 2008 drei Club-Shows in Deutschland und eine Show in Österreich spielen!

Los gehts am 26.06.2008 in der Kantine in Augsburg, wo der Startschuss für Europa 2008 fällt. Als Support in Augsburg dabei: VALIENT THORR, deren TURBONEGRO-Supporttour ja leider aufgrund Euroboys Krankheit ausfallen musste.
HELMET ziehen dann alleine weiter. Neben einigen Festivals in Europa, wird die Band um Page Hamilton noch folgende Clubshows spielen:

HELMET 2008
präsentiert von VISIONS, LAUT.de, SMASH-MAG.com
26.06.08 Augsburg, Kantine
02.07.08 AUT-Wien, Arena
04.07.08 Aschaffenburg, Colos Saal
06.07.08 Köln, Gebäude 9

Tickets gibt es ab sofort bei Kartenhaus im VVK, sowie an allen bekannten VVK-Stellen.

Interview

2007-02-17 21:27:04

http://suicidegirls.com/interviews/Page+Hamilton+of+Helmet/

TTT

2006-09-26 20:17:20

ICH mag sie :)

helmet222

2006-08-02 15:02:28

Na als Fan hört man sich so was schön

Donny

2006-08-02 14:55:40

nene .. cpain hat recht! Das ist unterste Schublade das Teil! Sogar für Helmet.

Schade..

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Spotify

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Threads im Forum