Blind Passengers - Neosapiens

Goldrush / BMG
VÖ: 26.02.2001
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Kein Korn gefunden

Eigentlich sollte man meinen, eine Band, die es schon fast 15 Jahre lang gibt und die es in der Zeit immerhin auf eine Handvoll Alben gebracht hat, müßte doch wenigstens einen Funken Existenzberechtigung haben. Wenigstens einen einzigen Hit oder zumindest einen Song, an den man sich noch freudig erinnert oder der irgendwie interessant ist. Im Falle der Blind Passengers heißt es da, Hand aufs Herz, leider bisher immer noch Fehlanzeige.

Man kann dabei nicht einmal sagen, daß sie nicht abwechslungsreich gewesen wären. Begonnen hatten sie ihre Karriere, wie so viele andere Bands, als Depeche Mode-Klon. Im Laufe der Zeit haben, wie bei vielen anderen Bands, die Synthesizer ein wenig an Bedeutung verloren und dafür die klassischen Instrumente zugelegt, so daß die Passagiere mittlerweile beim handelsüblichen Electro-Crossover Marke NDH angelangt sind. Allerdings haben sie nicht sonderlich viel zu dieser Entwicklung beigetragen, sondern sind eher mit zwei Schritten Abstand brav den anderen hinterher getappt.

Solide Handwerker sind die Blind Passengers ohne Zweifel, der Hase liegt jedoch anderweitig im Pfeffer: In der Band gibt es keinen guten Songschreiber. Das gewisse Etwas fehlt, und auch bei "Neosapiens" will der Funke nie so recht überspringen. Langeweile dominiert den Gesamteindruck bis auf zwei kleine Ausnahmen: Zum einen wäre da ausgerechnet die obligatorische Coverversion, in der sich die Blind Passengers "Troops of tomorrow" der Vibrators angenommen haben. Böse Zungen würden behaupten, das Stück sei sowieso unzerstörbar, aber in diesem Fall ist wirklich eine feine Version dabei herausgekommen, die dem Original durchaus standhalten kann. Zum anderen wäre da noch "Hall of pain", das mit einem unvermuteten Einsatz von Streichern aufwartet. Zwei kleine Körner haben die blinden Passagiere also doch mal gefunden. Bezeichnend nur, daß eines auch noch von einer anderen Henne geklaut ist.

(Manuel Polik)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Troops of tomorrow
  • Hall of pain

Tracklist

  1. Lost inside a maze
  2. Desertland
  3. Walk on
  4. Puppetbirthmachine
  5. Grey sunday
  6. Troops of tomorrow
  7. Shake the lie
  8. Beast
  9. Insane
  10. One day
  11. Permutation
  12. Hall of pain
Gesamtspielzeit: 45:23 min