Klee - Zwischen Himmel und Erde
Ministry Of Sound / EdelVÖ: 04.08.2006
Ein kleines Bißchen
Wer schon dem Namen nach potentiell für Glücksgefühle sorgen will, hat einiges zu tun. Hübsch lächeln. Den schönen Schein bewahren. Geeignete Psychopharmaka verteilen. Oder so. Einfach nur freundlichen Pop zu spielen, wäre hingegen eine Option, die größtmögliche Zielgruppeneffektivität verspricht. Damit kennen sich Klee bestens aus. Schon seit zehn Jahren betten sie kuschelige Harmonien, unaufdringliche Melodien und flockige Rhythmen für ihre Musik zusammen. Jeder Song wie ein frisch gemachtes Bett.
So recht darauf rumhopsen wollte man aber bislang eher selten. Sicher, "Unverwundbar" und "Jelängerjelieber" hatten diesen heldenhaften Deutschpop mit dezenter Indie-Kante. Und natürlich war "Gold" vor zwei Jahren eine der gefühlten Hymnen des Jahres. Aber soviel Euphorie dieser Song auch ausstrahlte: Den Kuchen futterten trotzdem meist die anderen.
Doch statt jetzt Trübsal in die eigene Musik zu blasen, veröffentlichen Klee ihren Zweitling einfach in den USA, wo man sie schon mit Air, Phoenix und Coldplay in einem Atemzug genannt haben soll. Und basteln auf der dritten Scheibe "Zwischen Himmel und Erde" ungerührt von hinkenden Vergleichen weiter am passenden Mischungsverhältnis zwischen Dur und Moll. Dort, wo es eigentlich keine elektronischen Spielzeuge braucht. Dort, wo sie einst als Ralley schon waren. Dort, wo die allgemeine Popsensibilität am nachdrücklichsten geweckt werden kann. "Da sind keine Tränen mehr."
"Zwischen Himmel und Erde" genießt die Einfachheit von Gitarre, Baß und Schlagzeug. Die Vertrautheit von Strophe und Refrain. Die kleine Schönheit einfacher Lieder, die immer blinzeln, als seien sie gerade erst aufgestanden. Kein Wunder, daß ausgerechnet Halbschlafweltmeister Tom Liwa an zwei feinen Liedern mitgeschrieben hat. Besonders "Dieser Fehler" macht alles richtig: Gitarrenperlen, Subdominante, Dominante. Und Suzie Kerstgens kostet das Schlußmachen aus, als wäre es ein Glas Schaumwein.
Dann schunkelt sich eine muntere Orgel durch "Nicht ein Wort", winken knuffige New-Order-Bässe in "Liebe mich Leben" und gönnt sich "Am Ende der Liebe" das Klavier von "Imagine". Doch selbst wenn Klee den perfekten Popmoment im Auge haben, stürzen sie sich nicht darauf. Sie schauen ihm versonnen nach und freuen sich lieber im Stillen. Erinnern. Träumen. Wie gesagt: Jeder Song wie ein frisch gemachtes Bett. Ein wenig mehr Tiefgang hätte es aber schon sein dürfen.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Die Stadt
- Nicht ein Wort
- Dieser Fehler
- Bis an den Rand der Klippen
Tracklist
- Für immer
- Die Stadt
- Nicht ein Wort
- Dieser Fehler
- Zu anderen Ufern
- Unsere Liebe
- Mit deinen Augen
- Liebe mich Leben
- Ich vermiss dich
- Der größte Moment
- Bis an den Rand der Klippen
- Am Ende der Liebe
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Michael
2010-08-16 04:32:36
Wann gibt´s denn mal wieder ein neues Album ? Weiß da jemand was ?
Rocker Hendrix
2010-08-15 21:32:16
live in Köln am 22.8.
Ich bin dabei !!!!
qwertz
2008-07-06 11:45:34
Gestern live gesehen und total überrascht worden. Großartiger Live-Sound, wunderschöne Melodien, banale, aber stimmungsvolle Texte und eine bezaubernde Sängerin ergaben zusammen ein rundum gelungenes Konzert. Schade, dass die auf den Platten so soft klingen.
0umsgo4xao
2007-08-10 07:42:51
y4yms4sap45 zajk3tjjjh1qbd2o4 xsarbc3why
0umsgo4xao
2007-08-10 07:42:45
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