Terror - Always the hard way

Trustkill / Roadrunner / Universal
VÖ: 21.07.2006
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Durchregiert

Passend zur engagierten Gutmensch-Lebensweise im Hardcore-Genre beschäftigen wir uns heute einmal mit ... veganer Wurzelgemüsesuppe. Man nehme eine Steckrübe, 200 Gramm Rote Bete und verrühre das kräftig mit dem Knollensellerie ... Stop! Boah, iiih! Uns wird da plötzlich etwas anders in der Magengegend. Wechseln wir lieber das Thema. Poltik. Ja, Politik ist gut. Paßt auch: Politik und Terror. Klingt aktuell. Okay, wir sehen jetzt aus ethisch-moralischen Gründen doch lieber von davon ab, irgendwelche Spinnereien mit dem einfallslosen Bandnamen und dem aktuellen Tagesgeschehen anzustellen.

Aber so ganz weg kommen wir von dem Thema dann doch nicht. Schon allein wegen der Begleitumstände. Gitarrist Frank Novinec ist zu Hatebreed gewechselt, Bassist Carl Schwartz kümmert sich ab sofort nur noch um First Blood. Im Gegenzug kamen Martin Stewart (Gitarre) und Jonathan Buske (Baß) neu hinzu. Und das Fazit der Geschichte: Alles bleibt gleich. Das kennen wir doch. Passiert uns doch auch alle vier Jahre. Da wählen wir die ollen SPD-Fritzen ab, und dann schnarchen die CDU-Heinis genauso rum. Und beim nächsten Mal sind es dann die Grünen, Gelben oder Neonpinken. Völlig wurscht.

Aber selbst wenn in "So close to defeat" Eddie Sutton (Leeway) seinen Gastauftritt hat oder Aaron Knuckles von Death Threat "You can't break me" bereichern möchte, dann ist das so, als würde man im Bundestag in der letzten Reihe einen neuen Abgeordneten reinsetzen. Der ist dann da, schön, aber das war’s auch. Die Überraschung dieser typischen Hardcore-Legislaturperiode ist allerdings "Dibbs and murs check in", ein düsterer HipHop-Song von Emcee Murs und Mr. Dibbs von Atmosphere, dessen Text man wegen einiger "motherfucker" sicher nicht ohne Grund im Booklet vergessen hat.

Gut, Terror sind nun nicht die große Politik-Band des Hardcore, das sieht man schon allein daran, daß in der Dankesliste nicht ein Extrablatt für alle Bürgerrechtsorganisationen angehängt ist, aber unsere Politiker sind ja in Wahrheit auch alles Lobbyisten. Und die ziehen ihr Ding auch einfach durch. Großartige Neuerungen wird es auf beiden Seiten nicht geben. Vielmehr wird einfach durchregiert oder besser old schoolig durchgehardcoret. Noch läuft der Laden. Kleine Trippelschritte statt großer Sprünge also. Landespolitik statt Bundesbühne. Und ein Steak aus Sojamehl.

(Christoph Schwarze)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Dibbs and murs check in
  • Hardship belongs to me

Tracklist

  1. All for revenge
  2. Strike you down
  3. Survival comes crashing in
  4. Always the hard way
  5. Lost
  6. Last of the diehards
  7. So close to defeat
  8. Test my convictions
  9. Hell to pay
  10. One step behind
  11. You can't break me
  12. Dibbs and murs check in
  13. Hardship belongs to me
  14. Smash through you
Gesamtspielzeit: 29:00 min

Spotify

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Threads im Forum