James Figurine - Mistake mistake mistake mistake

Monika / Indigo
VÖ: 30.06.2006
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Die Post ist da

Es gibt ja Leute, die von sich behaupten, eine Leidenschaft für das Niesen entwickelt zu haben. Es sind diese Leute, die permanent in die Sonne blicken, sich mit ihrem Zeigefinger in die Nase zwicken oder mutig und debil durchs Haferfeld springen, um sich sämtlichen Schleimhäuten zu entledigen. Es sind die gleichen Leute, die in der U-Bahn munter die zu lesende Zeitung betröpfeln und das müde Gesicht des Gegenübers anfeuchten. Das aktuelle Album des Workaholics Jimmy Tamborello wird ihnen nur bedingt gefallen. Denn immerhin fühlt sich sein Sound wie ein ganzes Kuschelland Zewa Softies an, das tatsächlich für jeden etwas zu bieten hat. Nur eben keine ach so befreiende nasale Explosion.

An allen Ecken und Enden knistert es. Wabernde Soundfragmente, wippende Rhythmusspielereien und eine ölig warme Stimme packen uns am Schopf und ziehen uns in den Sog der Leichtigkeit einer niemals endenden Sommernacht. Und doch hat uns Tamborello wieder ganz kalt erwischt. Auf seiner rastlosen Reise als Phantom durch die elektronischen Spielgärten der subkulturellen Musiklandschaft ist es nun also wieder sein Pseudonym James Figurine, das die Ohrhärchen in Stellung bringt. Gemeinsam mit Ben Gibbard von Death Cab For Cutie lotete er 2003 die Schweißnaht zwischen Elektronic und Gitarrenpop aus und setzte mit The Postal Service ein nicht gerade kleckerndes Ausrufezeichen. Mit der perfektionierten Umsetzung seines Verständnisses von elektronischer Musik durch das im Mai erschienene "Early works for me if it works for you II" verbarrikadiert Tamborello nun sein altes Ego Dntel unter dem Kopfkissen und läßt James Figurine mal wieder aus dem Sack. Die Freude über den Sonnenschein ist nicht nur auf seiner Seite.

Noch bevor man sich im Strahl des hellen Lichtes erstrecken kann, ist man von "Mistake mistake mistake mistake" völlig eingenommen. Verspielte Popcharakteristiken entsagen wirren Soundfrickeleien, Keyboardfrequenzen paaren sich mit minimalistischen Kernmotiven, und gedrillte Perfektion findet sich in losgelösten Schlendereien wieder. Figurine lotst neben Jenny Lewis (Rilo Kiley), die auch schon bei The Postal Service ihr Scherflein beigetragen hat, Erlend Øye (Kings Of Convenience) und Sonya Westcott (Arthur And Yu) ins Boot und bietet mit Morgan Nagler (Whispertown 2000) einen echten Rohdiamanten, welcher in "Pretend it's a race and I'm on your side" dem Schleifstein endgültig entspringt.

"Mistake mistake mistake mistake" bietet so viel, daß man den zelebrierten Minimalismus der Platte getrost preisen und sich in dessen Strahlen auf dem Sonnendeck räkeln kann. Figurine malt einen kleinen Lichtblick im Sog des Sommerlochs, ein Szenario ohne Hintertür und einen Sommer ohne Regen. Das einzige, was geschlossen werden muß, ist die Packung Taschentücher. Denn für Freudentränen reicht "Mistake mistake mistake mistake" dann auch wieder nicht.

(Christian Preußer)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • 55566688833
  • Pretend it's a race and I'm on your side
  • Apologies
  • All the way to China

Tracklist

  1. 55566688833
  2. Leftovers
  3. Runing the sundays
  4. Pretend it's a race and I'm on your side
  5. You again
  6. Apologies
  7. One more regret
  8. White ducks
  9. All the way to China
  10. Stop
Gesamtspielzeit: 57:26 min

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