Lostprophets - Liberation transmission

J / Columbia / Sony BMG
VÖ: 23.06.2006
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Frohe Botschaft

Bands wie die Lostprophets gehören zu der Sorte Kapellen, bei denen man sich nie ganz sicher ist, ob sie nun beneidens- oder doch eher bedauernswert sind. Nachdem die Jungspunde um Front-Beau Ian Watkins das beschauliche walisische Pontypridd, wo auch die Wurzeln eines gewissen Tom Jones liegen, hinter sich ließen und mit "The fake sound of progress" zu Beginn des neuen Jahrtausends mehr energisch als zaghaft an der Tür des vermeintlich großen Rockgeschäfts anklopften, wurden sie von Fans und Kritikern unisono gehypt, gelobt, geliebt.

Dem rohen, kantigen und wuchtigen Debüt folgte wenige Jahre später ein keinesfalls enttäuschendes, aber doch über weite Strecken an das schnell gefundene Zielpublikum angepaßtes und auf Hochglanz poliertes "Start something". Dank gut positionierter medialer Präsenz, nicht weniger als fünf in den Charts plazierten Singleauskopplungen, ausverkauften Headlinertourneen, einer ganzen Reihe von eingeheimsten Preisen und dem dazugehörigen Brimborium abseits der eigentlichen Musik ließ das obligatorische Sellout-Geschwafel nicht lange auf sich warten.

Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden diese Stimmen auch nach "Liberation transmission" so schnell nicht verstummen. "Wir haben noch nie ein Album für irgendjemanden gemacht. Wir schreiben unsere Songs nach wie vor für uns selbst, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, welchen Menschen die Musik womöglich gefallen könnte." Ist klar. Natürlich. Mag zwar sein, glaubt aber vermutlich höchstens die kajalbeschmierte Sechzehnjährige aus der MySpace-Gemeinde von Nebenan. Eigentlich ist das aber auch vollkommen egal.

Denn die zwölf neuen, von Produzentenguru Bob Rock maßgenau auf den Leib geschneiderten Songs stehen nicht nur den Lostprophets, sondern haben allesamt das Potential, sich formschön in den Lauschern der Hörerschaft einzurichten. "Everyday combat" schafft es, als astreine Poprock-Nummer dank Gitarrensolo, ein paar Breaks, Synthies und einigen vereinzelten Kreischereien über fünf Minuten lang zu unterhalten. Selbst latinoähnliche "Lalala"-Einlagen in "A town called hypocrisy" fügen sich unpeinlich und stimmig zugleich ins glasklare Klangbild.

Lostprophets rocken anno 2006 zwar immer noch ungemein tanzbar, haben allerdings den Metal-, Screamo- und Postcore-Elementen der Anfangstage endgültig abgeschworen. Weniger kantig, aber dafür ordentlich rund geht es in Uptempo-Stücken wie "The new transmission", dem umwerfenden "Can't catch tomorrow (Good shoes won't save you this time)" oder dem kopfnickenden "For all these times son, for all these times" zur Sache. Zwei triefend klischeebeladende Balladen und das skipwürdige "Everybody's screaming!!!" verhindern einen rundum positiven Gesamteindruck. Aber die schreiben ja ihre Songs nicht für uns, sondern für sich selbst. Braucht daher auch keiner zu kaufen, oder?

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The new transmission
  • Can't catch tomorrow (Good shoes won't save you this time)
  • For all these times son, for all these times

Tracklist

  1. Everyday combat
  2. A town called hypocrisy
  3. The new transmission
  4. Rooftops (A liberation broadcast)
  5. Can't stop, gotta date with hate
  6. Can't catch tomorrow (Good shoes won't save you this time)
  7. Everybody's screaming!!!
  8. Broken hearts, torn up letters and the story of a lonely girl
  9. 4 AM forever
  10. For all these times son, for all these times
  11. Heaven for the weather, hell for the company
  12. Always all ways (Apologies, glances and messed up chances)
Gesamtspielzeit: 48:56 min

Im Forum kommentieren

Armin

2007-07-05 20:08:47

Hallo zusammen,

mit ihrem aktuellen Album "Liberation Transmission" schossen die Lostprophets letzten Sommer prompt hoch auf die Pole Position der UK Charts und eroberten hierzulande Platz 31 der Media Control Album Charts. Der Longplayer, der von Produzentenlegende Bob Rock (u.a. Metallica) produziert wurde, hält auch bei mehrfachem Durchhören immer wieder neue Überraschungen parat und strotzt nur so vor eingängigen Rockhymnen vom Allerfeinsten. Bester Beweis: die neue Singleauskopplung "4 AM Forever", die am 27. Juli als Digital Download erscheint.

Nach dem ersten Single-Kracher "Rooftops", dem ironisch angehauchten "A Town Called Hypocrisy" und dem Ohrwurm "Can't Catch Tomorrow", präsentieren sich Ian Watkins und Co nun mit einem nachdenklich-emotionalen Titel.


Lostprophets
"4 AM Forever"
- die neue Single aus dem aktuellen Album
"Liberation Transmission"
Single-VÖ (digital): 27. Juli

Winnie

2006-12-14 19:22:59

Hey Leute. Nochmal ein kurzer Aufruf wegen Konzerttickets. Ich bräuchte noch mindestens eine, am Besten zwei Karten für das Konzert morgen in der Columbiahalle in Berlin.

Wer noch welche über hat und loswerden will, könnte sie mir ja morgen grade vorm Eingang abtreten oder so. Wär super, wenn da noch was gehen würde. Am besten kurzer Post oder gleich 'ne Mail an mich. Dank im Vorraus.

jo

2006-12-01 21:09:44

Ach, härt' doch alle auf - härtet doch nur noch ab.

Winnie

2006-12-01 20:40:59

Also davon abzusehen, fänd ich jetzt nur wieder hammerhart. ;)

Tschengis

2006-12-01 19:06:16

Von welcher Härte reden wir hier eigentlich? ...wenn man mal vom getrockneten Gel in den super sitzenden Frisuren absieht...?

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