
The New Amsterdams - Story like a scar
Vagrant / Rough TradeVÖ: 21.04.2006
Aufziehmännchen
Es gibt so Sachen, die kommen viel, viel zu früh. Die Sonne, die einen Sonntagmorgens aus dem Rausch kitzelt zum Beispiel. Oder aber das Ende der Get Up Kids, auch wenn die gegen Schluß dem Niveau ihrer Meisterwerke "Four minute mile" und "Something to write home about" hinterherradelten. Trotzdem, zu früh. Dann gibt es so Sachen, die kommen viel zu spät. Die lassen sich meist ein bißchen Zeit. Lohnen dann in der Regel dann aber doch. Updates auf Plattentests.de zum Beispiel. Oder aber die Alben der New Amsterdams.
Wie schon auf "Worse for the wear" durften wie hier auch auf "Story like a scar" (aufgenommen im Sommer 2005, in den Staaten dann im März veröffentlicht) wieder etwas länger warten. Dabei drehte sich doch damals schon der Kollege die Daumen wund, versteckte zwischen seinen Zeilen einen kleinen Appell an die Labelmenschen, daß das ja so einfach nicht angehen könne. Moment mal. Warten? Alles im üblichen Rahmen, eigentlich. Gegenüber den ungefähr zwei Jahren Verspätung vom letzten Mal sind diese paar Wochen doch wirklich ein Klacks. Also, es hat was genutzt. Sie ist ja jetzt hier. Höchstoffiziell. Im edelweißen Digipak. Das strahlt so schön.
Möglich, daß die eingeweihte Klientel diese (aus Gewohnheit importierte) Platte schon seit mindestens vorgestern im Regal stehen hat. So richtig supi findet. Für alle anderen: Ja, der Pryor gehörte zu den Get Up Kids. Nein, er macht mit den New Amsterdams keinen Punkrock. Es war mal ein Seitenprojekt, das anfangs nicht groß der Rede wert war. Pryors kratzige Micky-Maus-Stimme und ein bißchen was aus der Akustischen. Mittlerweile ist es zur höherer Priorität gereift. In dieser Besetzung macht das in der Summe ziemlich hübsch arrangierte Folksongs. Wer sich zusammenpuzzeln möchte, wie "On a wire" damals zustande gekommen sein könnte, muß die New Amsterdams mal gehört haben.
Es wird sich ans Lagerfeuer gesetzt, geschunkelt und in die Hände geklatscht. Und dazu gibt es immer noch diese unverkennbaren Pryor-Melodien wie in "Beautiful mistake" oder "Turn out the lights". Die so unglaublich simpel sind, daß man sich ja eigentlich schon immer gefragt hat, warum da nie jemand vorher drauf gekommen ist. Wenn sie treffen, und das tun sie nicht immer, dann aber so richtig. Vielleicht ist es eben gerade diese Einfachheit, die auch "Story like a scar" wieder auf die gute Seite katapultiert. Dieses Lächeln, das einem diese kleinen, unkomplizierten Liedchen ins Gesicht zaubern können. Egal, ob im Folk-, Punk-, Emo- oder Sonstwas-Sound. Dicker Wermutstropfen: ein "Hover near fame" ist bei weitem nicht in Sicht. Aber die Sache mit dem Vertrieb, die klappt ja immerhin mittlerweile ganz gut.
Highlights & Tracklist
Highlights
- The death of us
- Turn out the lights
- Beautiful mistake
Tracklist
- The death of us
- Turn out the lights
- Bad liar
- Past the pines
- Your ghost
- Intelligent design
- Calendar days
- Beautiful mistake
- A small crusade
- Turn out the lights
Im Forum kommentieren
Pelo
2006-04-21 13:55:01
hmmm, ja 6/10 kann man so stehen lassen, schönes Cover btw. ;)
Pelo
2006-03-15 18:50:14
... und habe jetzt das neue, wunderschön.
Pelo
2006-03-12 11:30:27
Hab mir das letzte auch als Import zukommen lassen :)
Pure_Massacre
2006-03-12 11:22:21
Ich werd das Album diesmal wohl irgendwo als Import bestellen, in Amiland kommts über nen Monat früher raus.
Obrac
2006-03-12 11:19:22
Ich glaube, ich warte, bis das Album kommt, bevor ich mir was anhöre. Diesmal muss es so sein.
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