
Ugly Duckling - Bang for the buck
Emperor Norton / PIAS / Rough TradeVÖ: 03.03.2006
Polizeiliches Führungszeugnis
Früher mal, in der guten alten Zeit, da war HipHop in den USA ein Weg aus dem Ghetto. Eine Alternative also zum Weg in die Kriminalität, den manche sozialen Rahmenbedingungen geradezu zwangsläufig vorzeichneten. Wenn man heute die andere Seite des Atlantiks beobachtet, kann man zu der Auffassung gelangen, daß ein wohlgeordnetes und reichlich bestücktes Vorstrafenregister die maßgebliche Grundvoraussetzung für einen Erfolg als Rapper ist. Die musikalischen Aspekte treten dabei gerne mal in den Hintergrund. Get rich or die trying.
Betrachtet man es so, werden Ugly Duckling wohl bedauerlicherweise arm bleiben müssen. Daß die drei Jungs aus Long Beach nicht so recht in das gängige Marketingschema passen, liegt dabei nicht einmal an ihrer weißen Hautfarbe, sondern vielmehr an den gleichfarbigen Westen, die Andy "Andycat" Cooper, Dizzy "Diz" Dustin und DJ Young Einstein zumindest bildlich gesprochen gerne tragen. Statt Dealergeschichten und dicken '38er Colts gibt es hier locker-entspannte Grooves, klassische Loops und feine Samples zu gutgelaunten Storys aus einem gänzlich unkriminellen Alltag.
Im Gegensatz zum nicht recht gelungenen Vorgänger "Taste the secret" besticht "Bang for the buck" durch einen Flow, der das Album von vorne bis hinten durchzieht. Ein überambitioniertes Konzept wurde wohlweißlich beiseite gelassen. Zwar werden immer noch hier und da Hörspielschnipsel eingeflochten, allerdings erinnert deren Einsatz eher an die Fantastischen Vier in der "Lauschgift"-Phase. Der Fokus liegt ganz eindeutig auf den fein ausgewählten, souligen Samples, den extrem tanzbaren Beats und handwerklich perfekt ausgeführten und punktgenau gesetzten Scratches. Oldschool-HipHop at its best.
"Bang for the buck" kann man auf einer Party bedenkenlos auflegen und gerne auch bis zum Ende durchlaufen lassen. Sowohl die tanzwütigen Gäste als auch die, die zum Bewegen zu lässig sind und lieber mit einem gut gekühlten Bier und sachte wippendem Fuß dem Smalltalk fröhnen, werden sich bestens unterhalten fühlen. Kurzweilig lassen Ugly Duckling Cantaloop-Jazz, Bigband und Stax-Soul ineinander fließen. Die fehlende Böse-Buben-Attitüde heißt dabei keineswegs, daß das Trio zahnlos daherkommt. Sie grinsen halt nur lieber breit und strahlend statt den Pitbull zu markieren. Steht ihnen gut. Diese Jungs sind im Studio sowieso viel besser aufgehoben als im Knast.
Highlights & Tracklist
Highlights
- The breakdown
- Left behind
- Smack
- Slow the flow
Tracklist
- Bang for the buck
- Yudee
- The breakdown
- Left behind
- Smack
- Einstein's on stage
- Let it out
- Lower the boom
- Andy vs. Dizzy
- Slow the flow
- shoot your shot
- The end of time
Im Forum kommentieren
Third Eye Surfer
2009-03-21 19:39:34
Die haben auch mal wieder ne neue Scheibe draußen, Audacity. Kenn jetzt allerdings auch nur die und keine von den älteren. Audacity gefällt mir jedenfalls sehr gut. Schön sommerlicher Gute Laune Hip Hop. Ich liebe das Bläsersample in The Takedown.
comeback kid
2006-03-12 16:40:50
you must be high like a nerd`s IQ
floesn
2006-03-12 13:16:02
Finde das Andy vs Dizzy ziemlich geil von der myspace Seite. Ist bestimmt ganz cool für den Sommer. Mal zulegen das Teil.
bitteanklopfen
2006-03-12 12:45:40
wirklich gelungen, das beste jetzt nicht gerade, aber gehört sicher zur elite
klostein
2006-03-11 15:13:36
War ja mit Commons "Be" damals auch schon so... 8/10?!
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
Spotify
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Forum
- Ugly Duckling (1 Beiträge / Letzter am 30.06.2015 - 13:56 Uhr)
- Ugly Duckling - Bang for the buck (6 Beiträge / Letzter am 21.03.2009 - 19:39 Uhr)
- Ugly Duckling - Taste the secret (21 Beiträge / Letzter am 02.03.2006 - 01:28 Uhr)