The Paddingtons - First comes first

Vertigo / Mercury / Universal
VÖ: 10.03.2006
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

What a waster

Was wir schon immer mal fragen wollten: Wie kann ein Album eigentlich "zu spät dran" sein? Oder genauer gesagt: Wie kann es zum Qualitätsmerkmal eines Albums werden, daß es "zu spät dran" ist? Wo ist denn da die Logik? Sind Songs im März schlechter als im Februar? Macht es einen Unterschied, wenn zuvor schon ungezählte andere Bands ähnliche Platten veröffentlicht haben? Wäre das Maximo-Park-Debüt auch nur drei Grad kälter, wenn es erst jetzt rauskäme? Und falls es wirklich Leute gibt, die sich von so etwas beeinflussen lassen: Welcher Teufel reitet dann die Plattenfirma der Paddingtons, ihre Platte jetzt erst in Deutschlands Media Märkte zu bringen? Wo sie doch überall sonst schon im letzten Herbst erschienen ist? Und auch noch "First comes first" heißt?

Wir haben keine Antworten, wir wissen nur, daß das genug Fragezeichen für einen Text waren. Die Paddingtons sind die Libertines vor dem ersten Album, noch ohne allzu große Drogen-Flausen im Kopf. Sinnvoll angezogene Rotzlöffel und Lausbuben, bei denen es im Karton rappelt, wenn ihre Debüt-LP erstmal in die Gänge kommt. "Some old girl" ist eines dieser Dinger mit kurz angebundenen Gitarren, viel Dreck unter den Schuhen und einer Kühlerfigur von einem Sänger, der zwar nicht singen kann, aber auch die langgezogenen Wörter noch mit Nachdruck über die Lippen bringt. "50 2 a pound" dann der Hit, dreimal so raffiniert wie der Rest zusammen. Und "21" ein Sex-Pistols-Song, wie ihn Sid Vicious vielleicht irgendwann mal komponiert hätte. Wenn denn für so was noch Zeit gewesen wäre.

Das Besondere daran? Man muß ein bißchen überlegen, zugegeben. Aber so oft kommt es dann ja doch nicht vor, daß eine britische Band Songs wie "Sorry" schreibt, die mit deutschem Herz-auf-der-Zunge-Text glatt von Muff Potter sein könnten. Vor fünf Minuten kam hier außerdem die kleine Schwester rein und fragte etwas konsterniert, ob das denn die neue Beatsteaks sei, die da gerade laufe. Als wäre das nicht schon international genug für die sonst sehr britisch rumtuenden Paddingtons, scheint dann manchmal sogar ein bißchen Melody-Punk-Sonne auf dieser Platte. So richtig mit Bad Religion, besonders wenn es hymnisch wird. Und sowieso: Der Typ in der Mitte auf dem Cover! Das ist doch wohl Nick Valensi?! Muß man den Paddingtons erstmal nachmachen.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Some old girl
  • 50 2 a pound

Tracklist

  1. Some old girl
  2. First comes first
  3. 50 2 a pound
  4. Worse for wear
  5. Loser
  6. Panic attack
  7. Tommy's disease
  8. Stop breathing
  9. Alright in the morning
  10. 21
  11. Sorry
Gesamtspielzeit: 33:37 min

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Sidekick

2006-04-11 17:08:46

Na dann ist ja alles klärchen.

kelle

2006-04-11 17:06:35

schade, weil ich nicht hingehen konnte! hätte sie nämlich gerne live (in berlin) gesehen.

Sidekick

2006-04-11 16:58:37

Wieso ist das schade, dass sie so waren, wie sie waren? Das steht in absolut keinem Kontext zu deinem Hingehen, bzw. Nichthingehen. In welcher Stadt wolltest du überhaupt hin?

kelle

2006-04-11 15:27:43

schade, wäre nämlich auch gerne hingegangen.

Sidekick

2006-04-11 15:21:08

Also nichts Spezielles, haben halt ganz gut gerockt, alle Posen haben sie schon drauf.

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