A Red Season Shade - The outcome fosters detachment

Gentlemen / Al!ve
VÖ: 06.03.2006

Bartender

Draußen fällt Schnee. Drinnen ist's schön warm. Ein Täßchen Kakao, ein bißchen Zeit. Eine Platte wie "The outcome fosters detachment" paßt. Genau. Jetzt. Hier rein. A Red Season Shade kommen aus dem feinen Nizza und würden eigentlich auch prima ins Roster von Deep Elm reinpassen. Direkt neben Pop Unknown, The Appleseed Cast, den üblichen Verdächtigen eben. Und ein bißchen The Gloria Record und Mineral gehen natürlich auch immer mit.

So ist das dann auch. Fernweh-Gitarren zeichnen in fünf plus x Minuten Bilder. Ein Schlagzeug perlt mittenrein. Und dann fängt ein Engelsstimmchen an zu strahlen. Das alles hat so diesen schönen Hachja-Effekt. Wie ein Seufzer. Oder auch zwei. Oder drei. Die Franzosen haben die große Sehnsucht für sich gepachtet. "Failure for some ways" ist so ein kleiner Hit zwischen The Appleseed Cast und Tränchendrücken. "Praising the distance concept" volle acht Minuten Wohlfühl-Instrumental-Klänge. So quasi Loungemusik für alle, die mal wieder allein an der Bar stehen. "Dwaze Zaken" einfach mal nur drei Minuten ein bißchen Pianogeklimper, während dem man im Hintergrund Stimmen hört. Zarter als sonstwas, und nicht so blöde launisch wie Deine Freundin. Versuch's doch mal. Du darfst.

A Red Season Shade werden es Dir danken. So ganz Elliott sind sie auf die volle Distanz leider noch nicht, aber allermindestens mal eine ziemlich knorke Ersatzdroge. Es ist der Wohlklang, den diese jungen Männer so mögen. Fünfzig Minuten lang im Schlurfitempo. Badelatschenmusik. Starring Dosenstreicher, Glockenspielchen, Trompete und Klavier (in den Nebenrollen). Sie lullt Dich ein, nimmt Dich in ihre Arme, hält Dich ganz doll fest. Und läßt Dich erst dann wieder los, wenn Du das möchtest. Hach, ja.

(Sven Cadario)