The Lawrence Arms - Oh! Calcutta!

Fat Wreck / SPV
VÖ: 03.03.2006
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Hau weg!

In der offiziellen Fat-Wreck-Presseerklärung wurden The Lawrence Arms zusammen mit den Jungs von Dillinger Four seinerzeit mit folgenden Worten vorgestellt: "The other group of suckers we signed are the Chicago three-piece The Lawrence Arms! Largely unknown, this trio blends an East Bay sound with introspective Midwest punk. (…) You can rest assured that both these bands are made up of drunk assholes so they'll fit right in with the rest of our bands and our fanbase. We'd like to give both D4 and The Lawrence Arms a big ol' soul kiss and a warm Fat welcome! Now let's get drunk."

Noch irgendwelche Fragen? Wohl eher nicht. Aber nun gut. Was vor über vier Jahren mit dem Wechsel von Asian Man zur Plattenschmiede des korpulenten Mike und einem in höchstem Maße als famos zu bezeichnenden Album namens "Apathy and exhaustion" begann, findet in den Folgejahren mit zwei weiteren Longplayern und dem nun vorliegenden "Oh! Calcutta!" seine Fortsetzungen. Leider bewahrheitet sich das allseits bekannte Sequel-Phänomen auch im Falle des Chicago-Trios. Das Fat-Debüt bleibt unerreicht.

Natürlich bedeutet das nicht, daß das aktuelle Liedgut ein lahmer Abklatsch ist. Ganz im Gegenteil. Die Wucht von "The devil’s takin’ names" ist umwerfend, "Cut it up" einfach mitreißend, und der Refrain inklusive Background-Schalala in "Beyond the embarrassing style" alles andere als peinlich oder beschämend. Brendan Kelly (Baß, Gesang), Chris McCaughan (Gitarre, Gesang) und Neil Hennessy (Schlagzeug) haben einfach verdammt viel Spaß und vermitteln dies nicht nur auf ihren schweißtreibenden Clubgigs, sondern auch auf Konserve.

Daß dergleichen nicht zwangsläufig in stupide Sauflieder ausarten muß, beweisen Songs wie "Jumping the shark" oder "Requiem revisited", deren ernste Lyrics manch einer The Lawrence Arms vermutlich nicht zugetraut hätte. Ein gewisser Spürsinn für die richtigen Worte und eine gehörige Portion Ironie durchziehen die gesamte halbe Stunde, aus der man in musikalischer Hinsicht allerdings wesentlich mehr hätte machen können. Mehr Vielfalt, ein paar Experimente, irgendwas weniger Totgedudeltes. So versinken The Lawrence Arms bald im durchschnittlichen Fat Wreck-Sumpf. Vielleicht mal etwas weniger trinken. Oder noch mehr.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The devil's takin' names
  • Beyond the embarrassing style
  • Lose your illusion 1

Tracklist

  1. The devil's takin' names
  2. Cut it up
  3. Great lakes/Great escapes
  4. Recovering the opposable thumb
  5. Beyond the embarrassing style
  6. Are you there margaret? It's me, God
  7. Jumping the shark
  8. Lose your illusion 1
  9. Requiem revisited
  10. Key to the city
  11. Old dogs never die
  12. Like a record player
Gesamtspielzeit: 33:54 min

Im Forum kommentieren

Oh Apu, nimm mich!

2013-09-06 02:42:15

Oh! Calcutta!

FoeMan

2010-09-17 09:26:44

Also ich mag die "The greatest story ever told" lieber als "Oh Calcutta". Klar hat die auch ihre Highlights, vor allem dadurch, dass Kelly alle Lieder singt. Insgesamt aber ist "The greatest story ever told" für mich trotzdem das stärkere Album.

Maik

2010-09-16 23:01:04

Ich muss sagen, dass ich ein ziemlicher Fan von "Oh! Calcutta" bin. Ich finde, die Platte hat keine Ausfälle, ist angemessen knapp für eine Punkrockplatte und lange nicht nur Drei-Akkorde-Geschrammel. Mich kriegt man aber auch als Band recht leicht, wenn man mehr als einen Sänger hat. Das Konzeptalbum "The greatest story ever told" ist auch noch ziemlich klasse.

bebbo

2010-09-16 21:02:34

hör grade die apathy and exhaustion und bin eigentlich ziemlich begeistert. weiß jemand wie die andern platten von denen so sind? oh calcutta hat hier ja ne ziemlich miese rezi gekriegt..

BarrY

2009-08-26 15:00:06

Lächerliche Rezi!!! Vor allem vor dem Hintergrund, dass hier die ersten beiden Billy Talent-Platten so in den Himmel gepriesen wurden. Die Jungs hier sind da schon um einiges besser!

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