Farin Urlaub Racing Team - Livealbum of death

Völker hört die Tonträger / Universal
VÖ: 03.02.2006
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Sensenmann

Farin Urlaub macht keine halben Sachen. Das am frechsten grinsende Drittel der Ärzte ging nicht nur auf eine "Sonnenblumen of death"-Tour. Auch das Tondokument dieser Gastspielreise haut so richtig evil und martialisch auf die Exkremente. "Livealbum of death" - was soll danach noch jemals kommen? Gefolterte Gänseblümchen? Sezierte Schäfchenwolken? Vermutlich noch mehr Kalauer. Höheres Wesen sei Dank.

Denn wie man es schon von seiner Stammband kennt, kommentiert sich Urlaub auf der Bühne regelmäßig um Kopf und Kragen. Obwohl er zwischen den Songs alleine längst nicht so grenzdebil herumlabert wie als Teil von BelaFarinRod, schenkelklopft es auch auf "Livealbum of death" reichlich. Was natürlich auch an herrlichem Unsinn wie "Wie ich den Marilyn-Manson-Ähnlichkeitswettbewerb verlor" oder "Glücklich" liegt.

Solcher Spaß steckt an. Das von einer Ekstase zur nächsten feiernde Publikum läßt sich nicht mal davon aus der Laune bringen, daß es den Einsatz von "Am Strand" so kläglich versemmelt. Das Racing Team - sieben Mädels an den wichtigsten Instrumenten und ein Herrenquartett fürs Gebläse - rockt und hüpft und dengelt währenddessen ohne Rücksicht auf guten Ruf und andere Verzichtbarkeiten. Und Urlaub genießt es spürbar, daß die verspielte Fummelei aus dem Studio auch mal weitgehend ohne Reibungsverluste präsentiert werden kann.

Die blechbewährten Herren pumpen "Wunderbar" oder "Noch einmal" kräftig auf und lassen sogar für Flötentöne Platz. Nebenan splittern die Fingernägel, wenn die Mädels für "OK", "Petze" oder das finstere "Sonne" kräftig hinlangen. "Lieber Staat" nörgelt vortrefflich, während das Publikum den Marschtakt klatscht, und "Dusche" schlägt immer noch ohne Sinn und Verstand um sich. "Phänomenal egal" umsegelt mit naivem Silberblick die Kitschkante. Und die Akustikgitarre aus "Immer noch" sorgt gar für einen Anflug von Gänsehaut. Nur das göttliche "Sumisu" fehlt. Egal.

Natürlich prangt auch auf diesem Release das kundenfreundliche Logo "Ehrensache: Ohne Kopierschutz". Natürlich gibt es keine lästige Abspielhemmung, die das Hörvergnügen schmälert. Stattdessen bremst das Farin Urlaub Racing Team CD-Brenner ganz einfach dadurch aus, daß man die Kapazitätsgrenze handelsüblicher Rohlinge sprengt. Fast 90 Minuten faßt der Tonträger, 22 Songs und somit ein beinahe komplettes Konzert. Wer da noch meckert, ist Onkelz-Fan.

(Oliver Ding)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Wie ich den Marilyn-Manson-Ähnlichkeitswettbewerb verlor
  • Glücklich
  • Sonne
  • OK / Kein zurück
  • Immer noch

Tracklist

  1. Mehr
  2. Augenblick
  3. Am Strand
  4. Wie ich den Marilyn-Manson-Ähnlichkeitswettbewerb verlor
  5. Glücklich
  6. Petze
  7. Noch einmal
  8. Dermitder
  9. Wunderbar
  10. Phänomenal egal
  11. Sonne
  12. Apokalypse wann anders
  13. Lieber Staat
  14. Porzellan
  15. Zehn
  16. Der ziemlich okaye Popsong
  17. OK / Kein zurück
  18. Unter Wasser
  19. Immer noch
  20. Dusche
  21. Wo ist das Problem?
  22. Abschiedslied
Gesamtspielzeit: 87:31 min

Im Forum kommentieren

wängler

2018-12-16 20:27:31

Die Livestimmung des FURT wirklich gut konserviert. Ich finds grossartig.

The MACHINA of God

2018-12-16 16:01:05

Album macht Spaß. Geile Band hat er sich da rangeschafft.

benjy-der_hund_ausm_TV

2006-08-03 10:28:33

Ich find das Album absolut geil! Besonders "Noch einmal" Ich fand das schon geil, als ichs zum ersten mal live gehört habe! Die Liedauswahl ist auch gut!
Das einzige was manchmal nervt ist das mangende Sangestalent aller Beteiligten (Publikum, die eine Backgroundsingerin mit der Quäckstimme und Farin selbst teilweise auch)

Diese Selbstmordlieder find ich übrigens verdammt gut, besonders "Unter Wasser" aber auch "Kein Zurück"

rockdahouse

2006-08-02 12:35:56

also ich find die platte extrem geil obwohl mich porzellan mit der zeit nervt..

DominoDancing

2006-03-26 13:20:08

Kein zurück ist nicht des Themas wegen peinlich, sondern wegen der nicht angemessenen und sehr naiven Schreibweise.
Und Everybody Hurts ist da schleimigste Lied, das REM je verbrochen haben, auch wenn das Video toll ist.

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