
Suburban Kids With Biblical Names - #3
Labrador / Broken SilenceVÖ: 10.02.2006
Plattenkids.se
Gibt es eigentlich die Redewendung "biblische Namen"? In Anlehnung an "biblisches Alter", was ja bekanntlich auf eine recht hohe Zahl an Lebensjahren hinweist? Wenn dem so ist, dann treffen die schwedischen Suburban Kids With Biblical Names (der Bandname ist ein Songzitat der Silver Jews) die Sache ziemlich genau auf den Punkt. Denn ihr Bandname ist ziemlich lang, er trägt das Biblische gleich mal ins sich und er ist obendrein recht komisch. Und das ist es ja, womit in unseren Zeiten schon einmal per se die Aufmerksamkeit des Rezensenten und des Hörers erreicht wird. Jetzt aber zur Musik!
Das CD-Cover von "#3" trifft die Sache eigentlich ganz gut. Da schauen die beiden ziemlich nerdig dreinblickenden Protagonisten Peter Gunnarsson und Johan Hedberg (biblische Namen?) dermaßen erstaunt auf eine ganz normale Schallplatte, daß diese schon fast wie ein Relikt aus alten Zeiten anmutet. Traurige Wahrheit: Sie ist es wohl auch! Und eben darum dreht sich der Soundkosmos des Duos, die Mischung aus flockigem Songwriterpop und technischem Gedöns. Da treffen Simon, Belle, Garfunkel und Sebastian auf irgendeinen Turner oder Erlend Øye. Fertig ist das "#3", was genau genommen "#1" heißen müßte, wenn nicht die erste Single schon so hieße. Was bei erstem Hören als ziemlicher Schnellschuß anmutet, offenbart von mal seine kleinen und lieblichen Windungen. "Marry me", der Opener, schlufft noch in morgendlicher Tranigkeit dahin. So sollte man seine Angebetete wohl kaum ums Ehelichen gebeten. Danach allerdings findet die Platte sehr wohl ihre Höhepunkte.
Suburban Kids With Biblical Names fusionieren die vertrauten Klänge des Schellacks Deiner Eltern mit der quirligen Energie des neuzeitlichen Dancefloor-Sounds. Wie das geht, hört man etwa auf "Trees and squirrels", einem bizarren Stückchen Songwriterpop mit hektischer Bossanova-Rhythmusfraktion. Höhenlicht ist "Funeral face", jener Song, der zwar den traurigsten aller Titel trägt, dafür aber dermaßen fröhlich wirbelt, daß die Grabsteine grinsen. Frecher Pop für den Streuselkuchen nach der Beerdigung. "Noddles" wiederum ist halluzigener Country-Techno. Richtig schön durchgenudelt. Vollends bekloppt wird es dann im finalen zwölften Track, als ein Hundegebell stupide den Takt vorbellt. Da denkt man plötzlich an die Münchener Allianz-Arena, an dieses Telekom-Klingeln. Und an Product-Placement. Denn das Label von Suburban Kids With Biblical Names heißt Labrador. Die werden doch nicht? Nein, sie werden nicht! Das ist bestimmt kein Labrador. Oder?
Highlights & Tracklist
Highlights
- Funeral face
- Peter's dream
Tracklist
- Marry me
- Loop duplicate my heart
- A couple of instruments
- Parakit
- Trees & squirrels
- Funeral face
- Noodles
- Peters dream
- Shitty weekend
- Rent a wreck
- Seems to be on my mind
- Little boys in the ghetto
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Deaf
2009-01-29 08:16:55
Ich bin immer noch zu blöde für richtige Links, dann eben so:
http://www.labrador.se/skwbn/?p=174
Deaf
2009-01-29 08:15:50
Es steht ein Song der neuen EP #4 zum Download bereit, nämlich "1999". Erscheint übrigens am 4. Februar.
Deaf
2008-12-18 09:16:47
Sie singen jetzt auf Schwedisch! ;-) Neuer Song "Studenter på flak" und neue Homepage:
http://www.labrador.se/skwbn/
Deaf
2008-11-27 09:30:10
News aus erster Hand:
We are mixing the last hard pieces on the new ep due to be released in january. Mixing is really hard and makes brainkill overload. If life is good and we get more snowy days the work will probalby be done in a couple of days and then its up to the mastering guy to do his magic. Weve heard rumours that the mastering-guy wears a west and have a pony tail. This is probably a good thing.
/Johan
captain kidd
2008-10-20 08:50:24
der neue song God Save Roger Nichols ist wieder sehr sehr schön.
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- Suburban Kids With Biblical Names - #3 (83 Beiträge / Letzter am 29.01.2009 - 08:16 Uhr)