The Horror The Horror - The Horror The Horror

Tapete / Indigo
VÖ: 17.02.2006
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Angst und Schweden

"Tell me what is original / Tell me what is a waste of time." Dieser Wunsch aus "See the sights" dürfte wohl viele junge Erwachsene in dieser globalisierten Welt beschäftigen. Schließlich ist heutzutage fast nichts wichtiger, als originell und individuell zu sein. Wer will schon in der Masse verschwinden, auch wenn diese manchmal angenehme Deckung verschafft? Die Antwort, die The Horror The Horror vordergründig geben, fällt mit "Suche Dir einen möglichst auffälligen Namen aus" (Verwechselungen mit The Shocker sind nicht auszuschließen) eher dürftig aus.

Und auch musikalisch ist das auf den ersten Eindruck wenig originell: Das kommt einem doch alles so vor, als wenn das momentan der Sound der Massen ist? Aber Moment, der Sound welcher Masse ist das eigentlich? Die Masse der Strokes-Epigonen, hört man sich "Twice in a lifetime" an. Oder doch eher Franz Ferdinand und Maximo Park? Oder wie wäre es mit Wohlfühlmelodien á la Coldplay oder The Verve wie in "Blame the sun"? The-Smiths-Anleihen ziehen sich ebenfalls durch alle Songs. Im Endeffekt relativiert sich das, nur eines ist klar: Dieser schwedische Fünfer vermittelt andere, sehr europäische erste Impressionen von der Erde.

Diese Impressionen entstammen der Innenansicht von Sänger Joel Lindström, der mal mit sich, mal mit seiner Umwelt mehr oder weniger zufrieden ist. Was hilft einem die Einsicht, sich selbst viel zu wichtig zu nehmen, und daraus die Konsequenz zu ziehen, bürgerlich zu werden ("De-evolution according to THTH"), wenn man am Ende dann doch lieber die Sonne für alles verantwortlich macht ("Blame the sun")? Das Leben bietet einem die Einsicht, daß Brüche und Tempowechsel, auch wenn sie noch so gekonnt dargebracht werden, nichts gegen die Schwinger sind, wie sie das Schicksal austeilt. Dagegen hilft nicht viel, aber zum Horror muß es ja dennoch nicht werden. Schon gar nicht, wenn einen dazwischen ab und an, so circa zweimal im Leben auch mal das Glück anlächelt.

Und es müssen ja auch nicht immer Sirenengesänge sein, die einen glücklich machen. Manchmal ist es eine einfache Guten-Morgen-Gitarre wie zu Beginn von "All I can do", die einen das Frühstück einfacher verdauen läßt, auch wenn die Melancholie nur einen Kaffee weit entfernt ist. Klare Baßläufe prägen die Songs, auf denen meist weiche Gitarren tanzen, um plötzlich ein bißchen, aber nur ein bißchen zu explodieren. Dazu hat Joel Lindströms genau die passende unaufgeregte (also zur Abwechslung mal nicht jodelnde) Stimme, die, wenn benötigt, in einen rotzigen Ton oder in Verzweiflung verfällt.

So steckt im Endeffekt die Originalität von "The Horror The Horror" in seiner Vielseitigkeit und dem feinem Gespür für Melodien verborgen. Vielleicht muß Originalität doch nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sein. Aber wenn sie vorhanden ist, ist eine Beschäftigung mit ihr ganz sicher keine Zeitverschwendung.

(Holger Schauer)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Blame the sun
  • All I can do
  • See the sights
  • This is a lovesong

Tracklist

  1. De-evolution according to THTH
  2. Blame the sun
  3. Twice in a lifetime
  4. All I can do
  5. See the sights
  6. Sound of sirens
  7. Counterfeit
  8. Ipanema
  9. Kate & Jim
  10. Trainwhistle
  11. This is a lovesong
Gesamtspielzeit: 33:58 min

Im Forum kommentieren

Der Horror:

2012-12-27 18:44:24

Casper, K.I.Z. und Kraftklub Live

http://www.spiegel.de/kultur/musik/livestream-von-willkommen-zuhause-aus-berlin-chemnitz-und-bielefeld-a-874110.html

Tamara

2007-01-31 15:35:34

warum denn das, die spielen doch so gern in deutschland :(

kelle

2007-01-31 12:37:23

24.02.07 Berlin, Kalkscheune

http://www.institutsparty.de//a>

"We will play a show in Berlin on the 24th of February, this just might be the only show outside of sweden in 2007!"

noel

2006-10-22 00:41:41

der name sagt schon allles

Uh huh him

2006-10-19 00:09:00

Fantastische Live-Band!

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