Yellowcard - Lights and sounds

Capitol / EMI
VÖ: 27.01.2006
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Big boys

Wer kennt noch Emilia? Na? Keiner? Den grauen Zellen im Oberstübchen nachhelfen? Gerne. Das kleine dunkelhaarige Schnuckelchen aus Schweden kam vor gut sieben Jahren groß raus. Als typisches One Hit Wonder kam sie aus dem Nichts, verbrachte mit "Big big girl" neun Wochen lang auf dem Chartsgipfel, verewigte sich auf diversen Kuschelsamplern und verschwand dann rasch wieder von der Bildfläche.

Wer sich an dieser Stelle in der falschen Rezension wähnt, dem dürfte es beim Hören der ersten anderthalb Minuten der neuen Yellowcard-Scheibe nicht anders gehen. Nicht daß ein kitschig-verträumtes Pianogeklimper als Intro bei Bands dieser Machart etwas Besonderes wäre, aber "Three flights up" klingt so dermaßen nach Emilias Ohrwurm von dem großen Mädchen in der großen Welt, daß einem beinahe ganz anders wird.

Großartigerweise ballert der darauf folgende Titeltrack - gleichzeitig die erste Singleauskopplung des Albums - ratzfatz die aufgestaute Verwirrung und Schläfrigkeit hinfort und sorgt mit Wucht, Charme und einem formidablen Refrain für gute Laune und positive Energie. Stimmungswechsel von jetzt auf gleich. Das tut gut. Heiter weiter! "Down on my head" und "Sure thing falling" hauen in eine ähnliche Kerbe, wobei letztgenannter Song vor allem als Paradebeispiel dafür dienen könnte, wie man Streicheleinheiten einer Violine perfekt in eine knackige Rocknummer integrieren kann.

Davon wimmelt es auf Yellowcards nunmehr drittem Studiowerk en masse. Wirkte auf dem Vorgänger "Ocean avenue" noch manches etwas unsicher, gelingt Yellowcard die Verbindung von klassischen Elementen und hippen Pop/Rock-Formaten inzwischen vorzüglich. Gerade damit heben sich die Herren weit vom Genre-Allerlei ab. Das traurige "City of devils", das pompös arrangierte "Waiting game" oder das sterbend schöne "How I go" inklusive Orchester und weiblichem Gesang – alles funktioniert. Und wo fast jedes Stück jede Menge Hitpotential in sich birgt - allen voran das poppige "Two weeks from twenty" und die Uptempo-Knaller "Rough landing, Holly" und "Grey" - ist auch zu verschmerzen, daß die gute Platte endet, wie sie anfängt.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Lights and sounds
  • Two weeks from twenty
  • Grey

Tracklist

  1. Three flights up
  2. Lights and sounds
  3. Down on my head
  4. Sure thing falling
  5. City of devils
  6. Rough landing, Holly
  7. Two weeks from twenty
  8. Waiting game
  9. Martin Sheen or JFK
  10. Space travel
  11. Grey
  12. Words, hands, hearts
  13. How I go
  14. Holly Wood died
Gesamtspielzeit: 52:44 min

Im Forum kommentieren

bebbo

2010-09-20 19:44:44

dito. wird von mir aber auch sicher nicht mehr rausgeholt- bis zum nächsten sommer ;)

Beefy

2010-09-20 12:06:21

Ich mag Ocean Avenue noch immer am liebsten.

ease

2010-09-20 11:15:14

Die Jahre sind ins Landgezogen und irgendwie, Hand aufs Herz, ist sie doch ihre beste Platte.

klaus

2009-09-15 16:29:35

Wundert mich nicht dass ihr den WItz nicht kapiert, ihr habt im Leben auch so schon sehr wenig zu lachen!

klaus

2009-09-15 13:12:30

GELBE KARTE! BEIM NÄCHSTEN MAL GIBTS PLATZVERWEIS!

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