3 - Wake pig

Metal Blade / SPV
VÖ: 13.01.2006
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

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Manchmal kann man sich über Plattenfirmen ja nur wundern. Da wird seit geraumer Zeit jeder, der eine Gitarre festhalten und das Wort "Metalcore" schreiben kann, mit einem Vertrag ausgestattet und quer durch die Weltgeschichte geschickt, während manch andere, viel innovativere Band in ihrem Keller versauert. Im Falle der Band mit dem googlefreundlichen Namen 3 kommen zum Sitzfleisch noch jede Menge Vorschußlorbeeren hinzu. Die Truppe stammt aus Woodstock. Ja, dem Woodstock. Und das muß ja schon mal gut sein. Und: Der Sänger heißt Joey Eppard. Eppard? Eben, Brüderchen von Coheed-And-Cambria-Drummer Josh Eppard. Völlig überraschend loben selbige die Band in den höchsten Tönen.

Sind 3 nun also eine Kopie? Oder Coheed And Cambria light, wie mancherorts zu lesen ist? Eher nicht. Vielmehr erinnert so manches am Opener "Alien angel" an Deadsoul Tribe oder A Perfect Circle. Auch nicht eben die schlechtesten Vorbilder, die man sich nehmen kann. Doch 3 machen nicht den Fehler, sich anzubiedern oder allzu dreist zu klauen. Somit klingt "Wake pig" auf den ersten Metern sehr spannend. Und selbst bei "Monster", dem Song, der am ehesten Coheed And Cambria zuzurechnen wäre, klingen 3 metallischer, eingängiger, direkter auf den Punkt.

Sie sind also rockig, aber nicht wirklich Metal. Sie sind herausragende Musiker, verlieren sich aber nicht in Frickeleien. Und sind somit auch nur im weiteren Sinne progressiv. Trotzdem ist Platz für Spielereien wie dem wunderbaren Akustikgitarrensolo in "Bramfatura". Oder dem wilden Baßgeslappe bei "One way town". Oder dem Drumsolo auf dem als Hidden Track remixten "Trust". Jeder darf mal, trotzdem wird's nicht langweilig. Das wird's eher bei einigen wenigen Songs wie "Dogs of war" oder "Queen". Da ist kompositorisch noch Luft nach oben.

Doch auch wenn nicht die große Euphorie aufkommen mag, die so mancher Vorabbericht suggerierte, bietet "Wake pig" Spannendes. Sei es nun, in die tiefgründigen Lyrics einzutauchen, sei es, unter dem Kopfhörer scheinbar beiläufig eingestreute Drumloops zu entdecken: Es lohnt sich, die vier Herren zu beobachten. Und um auf die eingangs geäußerte Verwunderung zurückzukommen: Die kommt in diesem Fall eher bei der Frage auf, wie Metal Blade es schaffen, immer wieder hochklassige Talente aufzuspüren. Man erinnere sich: Vor 25 Jahren entdeckte man für einen hauseigenen Sampler eine rödelige Schülerband namens Metallica.

(Markus Bellmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Monster
  • Dregs
  • One way town

Tracklist

  1. Alien angel
  2. Monster
  3. Dregs
  4. Wake pig
  5. Bramfatura
  6. Trust
  7. Dogs of war
  8. Soul to sell
  9. One way town
  10. Queen
  11. Circus without clowns
  12. Where's Max
  13. Amaze disgrace
  14. Hidden Track: Trust (Remix)
Gesamtspielzeit: 57:26 min

Im Forum kommentieren

wurstwasser

2006-02-04 20:36:49

hörproben gibts übrigens hier

www.purevolume.com/3

eric

2006-02-01 18:43:29

Solche Bandnamen schützen doch viel wirksamer vor Piraterie...

Ich warte ja noch darauf, dass 'A' ein selbstbetiteltes Album bringen. ;-)

Pelo

2006-02-01 18:34:45

bezogen auf review: pff, gearde Wake Pig und Alien Angel gefallen mir am besten ;-)

Ansonsten geht die 7/10 in Ordnung.

rise!

2006-02-01 18:18:27

bezogen auf den review: pfff, gerade "dogs of war" zählt zu meinen faves auf dem album.

rise!

2006-01-22 21:25:51

@khanatist: aber nur, wenn der albumtitel auch nur aus einer zahl oder einem buchstaben bestehen würde.

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