Alice In Chains - Live

Columbia / Sony
VÖ: 04.12.2000
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Kettenreaktionen

"Eine Best Of-CD?" - "Nee, gab's doch bereits!" - "Dann ein Unplugged-Album?" - "Hatten wir schon 1996!" - "Ich hab's! Wir veröffentlichen ein schickes Box-Set mit unveröffentlichten Stücken, B-Seiten und allem, was dazugehört" - "Ach was! Kam doch erst letztes Jahr unter dem Titel 'Music bank' auf den Markt!" - "Na gut, dann werfen wir eben ein Live-Album unter die Leute." So oder so ähnlich muß es geklungen haben, als in den Chefetagen der Plattenfirma darüber diskutiert wurde, welche Alice In Chains-Veröffentlichung man in diesem Jahr auf den Gabentisch bereiten würde. Sehr viele Möglichkeiten der Mythos-Ausschlachtung blieben nicht mehr, also fiel die Wahl der Qual auf eine Live-CD.

Alice In Chains machen es Label und Fan auch wirklich nicht leicht. Ihr letztes, selbstbetiteltes, Album liegt fünf Jahre zurück, was der Band scherzhaft den Titel der "World's most inactive band" einbrachte. Daß die erste elektrisch verstärkte Live-CD des Quartetts aus Seattle nun kein einzelnes Konzert dokumentiert, sondern aus sieben verschiedenen Auftritten der Band zusammengewürfelt wurde, zerstückelt das Live-Erlebnis ein wenig. Nachdem ausgerechnet bei "Would?", dem Alice In Chains-Klassiker schlechthin, die Gitarren diffus durch die Gegend rumpeln, fühlt man sich auf "A little bitter" auf Anhieb mittendrin statt nur dabei. Der Schwerpunkt bei der Auswahl der Stücke wurde auf die härteren Alice In Chains-Stücke gelegt, nachdem die ruhigeren bereits auf "Unplugged" ausgiebig zum Einsatz kamen. Für alle Sammler gibt es mit "Bleed the freak" und "Queen of the Rodeo" zwei ergreifende Tracks von der allerersten US-Tour der Band im Jahre 1990.

Insbesondere die siebenminütige Version von "Rooster", die die Fähigkeit von Alice In Chains, Power und Depression mit harten Riffs in einem Song zu vereinen, auf den Punkt bringt, ist absolut hörenswert. Aufgrund des mäßigen Sounds ist "Live" aber wirklich nur für eingefleischte Fans als Pflichtkauf anzusehen. Alle anderen Anhänger sollten Weihnachten lieber damit verbringen, ihre Stoßgebete gen Himmel zu schicken. Denn vielleicht raffen sich der suchtgeplagte Layne Staley und seine drei Mitstreiter ja irgendwann eines Tages doch noch auf, um ein neues Album aufzunehmen und der Ansage im ersten Stück Tribute zu zollen: "Please welcome home" - auf allen großen Bühnen dieser Welt. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben.

(Armin Linder)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Bleed the freak
  • Rooster
  • Would?

Tracklist

  1. Bleed the freak
  2. Queen of the rodeo
  3. Angry chair
  4. Man in the box
  5. Love, hate, love
  6. Rooster
  7. Would?
  8. Junkhead
  9. Dirt
  10. Them bones
  11. God am
  12. Again
  13. A little bitter
  14. Dam that river
Gesamtspielzeit: 66:09 min

Im Forum kommentieren

Raventhird

2004-07-15 22:31:36

*katschink* Groschen gefallen. Er bezog sich auf ein älteres Review, hat aber erst jetzt gepostet. In der schnelllebigen (jetzt mit 3 "l" ? Häßlich, wenn ja) Zeit von heute kann einem diese Option schonmal entfallen. Ich bitte um Verzeihung.

Norman Bates

2004-07-15 22:17:20

Ich dachte, um dieses eine (von 2000) geht es?

Raventhird

2004-07-15 22:08:44

Mal ne blöde Frage, bin zu faul zum Nachsehen: Hatten AIC nicht schon ein Livealbum ?

So nicht, mein Freund

2004-07-15 21:41:42

Ich mag AIC, aber "Rooster" konnte ich nie was abgewinnen... Live und im Studio öde.

bebbo

2004-07-13 20:19:07

live natürlich, sonst könnte ich ja wohl keinen vergleich anstellen ;) kann nur sagen, das die doppelvocals "cantrell-staley" nicht halb so gut rüberkommen wie auf studioplatte und die abmischung auch recht dürftig auf bootleg niveau liegt.

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