Queens Of The Stone Age - Over the years and through the woods

Interscope / Universal
VÖ: 18.11.2005
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Schlechtes Timing

Der Albumtitel ist schon etwas irreführend. "Over the years and through the woods" enthält fast ausschließlich Material der gerade vergangenen Tour. Außer ein paar wirklich mikroskopischen Schnipseln aus älteren Interviews auf der beiliegenden DVD werden hier auf beiden Medien nur die 2005 in London gespielten Konzerte verwendet. Dabei ist das auf der DVD enthaltene Material umfangreicher als die CD. In jedem Fall liegt hier statt einer historischen Werkschau vielmehr eine Momentaufnahme vor.

Den Zeitpunkt hierfür hätte man kaum schlechter wählen können. Damit ist nicht gemeint, daß das ausgewählte Konzert in London an sich gravierende Mängel aufweist. Es geht eher darum, daß die Queens Of The Stone Age sich zur Zeit in einer ungünstigen Situation befinden. Nach dem Rauswurf von Nick Oliveri ist Josh Homme die einzige verbliebene Urkönigin. Und die Frage, ob sich die offene Band nicht in ein Soloprojekt verwandelt, steht mehr oder minder unbeantwortet im Raum. In einer derartigen Lage so etwas Bandbetontes wie ein Live-Album zu veröffentlichen, spricht nicht gerade für eine glückliche Hand.

Es fällt auf, daß die aktuelle Besetzung mit Natasha Shneider, Alain Johannes, Troy van Leuwen und Joey Castillo nicht die Bandbreite abdeckt, die man bislang von den Queens Of The Stone Age gewohnt war. Wo vorher Unmengen verschiedener Sounds durch ein einzigartiges Songwriting zu etwas Homogenem verbunden wurden, wird hier allen Songs ein uniformes Klanggewand übergestülpt. Keine Frage, "Over the years and through the woods" dokumentiert eine kraftstrotzende Rockshow. Aber auf Dauer wirkt das Gehörte erschreckend eindimensional.

Fans der ersten Stunde, die Josh schon von Kyuss zu den Queens Of The Stone Age gefolgt sind, werden enttäuscht. "Over the years and through the woods" schöpft das Live-Potential, das alte Lieblinge wie "Regular John" oder "Leg of lamb" erwiesenermaßen besitzen, nicht mal annähernd aus. Es fehlen die Brüche, zu viele Kanten sind hier abgeschliffen. Natürlich werden keine Strophe-Bridge-Refrain-Gebilde am Fließband produziert. Allerdings war Josh Homme noch nie so nah dran.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • You can't quit me, baby
  • Burn the witch
  • Song for the dead

Tracklist

  1. Go with the flow
  2. Regular John
  3. Monsters in the parasol
  4. Tangled up in plaid
  5. Little sister
  6. You can't quit me, baby
  7. I wanna make it wit chu
  8. Leg of lamb
  9. I think I lost my headache
  10. Mexicola
  11. Burn the witch
  12. Song for the dead
  13. No one knows
  14. Long slow goodbye
Gesamtspielzeit: 74:21 min

Im Forum kommentieren

Patte

2005-12-13 12:06:50

Ich denke, der Rezensent bemängelt das Fehlen von kantigen Leuten, wie Nick Olivieri. Der fehlt nämlich wirklich. Was wäre Asterix ohne Obelix? Nur noch halb so genial.

Demon Cleaner

2005-12-12 22:50:53

Naja, 6/10 ist schon arg tief, setzt man aber voraus, dass sich die Rezi hauptsächlich auf die CD bezieht, ist die Wertung gerechtfertigt. Die ist nämlich täsächlich einfach zu gewöhnlich und fängt die Konzert-Atmosphäre kaum ein.

Anders dagegen die DVD: Mit Bild sieht das Ganze schon wesentlich besser aus, die Extras sind lustig. Wie gesagt, eben Ansichtssache.

jeb

2005-12-12 22:48:18

Dann verweiger ich aber auch die Kicking Television, und eh jede dEUS-Platte seit dem Debüt und so fort. Dass die QOTSA-Live von der halbwegs aktuellen Besetzung gespielt wird, ist doch nur konsequent, schließlich entwickelt sich die band weiter.

blu3m4x

2005-12-12 22:23:25

erst lesen, dann posten!

natürlich ist es gänzlich egal von wem sie gespielt wird

natürlich ist es NICHT gänzlich egal von wem sie gespielt wird

so!

blu3m4x

2005-12-12 22:19:20

so ich würd jetzt gern auch über diese imho misratene rezension von diesem doch weit überdurchschnittlichen live-paket meckern.

Der Albumtitel ist schon etwas irreführend. "Over the years and through the woods" enthält fast ausschließlich Material der gerade vergangenen Tour.

der schwerpunkt dieses dokuments liegt fast ausschließlich auf dem konzertmittschnitt, welches einen überaus gesunden querschnitt (4x Debut, 4x R (leg of lamb nur cd), 4x deaf, 4 1/2 x lullabys, + sonstige) aus den werken der band, was dem titel durchaus eine berechtigung verschafft.

Außer ein paar wirklich mikroskopischen Schnipseln aus älteren Interviews auf der beiliegenden DVD...

und hier liegt auch schon das große missverständniss: nicht die dvd liegt bei, sondern die cd. diese verwirrung könnte dadurch entstanden sein, da das paket nicht nur wie üblich in der amaray-dvd-box sondern auch als doppel-jewel-case erhältlich ist. allerdings sollte doch durch den inhaltlichen umfang der dvd klar sein wer hier die erste geige spielt.

zur kritik am release-zeitpunkt: erstens finde ich das es letztendlich doch eher um die musik auf dem tonträger gehen sollte. natürlich ist es gänzlich egal von wem sie gespielt wird sonnst könnte man ja auch einfach immer tribute alben kaufen ;)
weiterhin finde ich das seit dem release von lullaby nur noch josh homme das gesicht von queens of the stone age ist, oder hätte das album auch nicht veröffentlicht werden dürfen weil der rest der besetzung einen "quasi-gastmusiker-status" haben?

über die qualität der instrumentalisten kann man natürlich nicht wirklich streiten. ich für meinen geschmack finde das sie ihre sache gut machen

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