The Beta Band - Music - The best of The Beta Band

Regal / Astralwerks / Labels / EMI
VÖ: 30.09.2005
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

The Omega Band

Rob, Dick und Barry, die drei Berufsklugen auf dem Feld der Popmusik, ergötzen sich wieder einmal im Fachsimpeln über die Qualität diverser Tonklassiker. Im Kontext dieses Gedankenaustausches fällt ein Satz, mit dem die hier zu rezensierende Band auf ewig wird assoziiert werden: "I will now sell four copies of 'The three EPs' by The Beta Band" frohlockt John Cusack als Rob im Film "High fidelity", basierend auf Nick Hornbys gleichnamigem Roman. Rob legt also "Dry the rain" auf und hofft, mit der Soundkulisse den einen oder anderen Käufer für die Beta Band erwärmen zu können. Es gelingt! "Who is this?", kommt direkt der erste Kunde angedackelt. Im Hintergrund pluckert und wabert es gar wunderbar. Wann, wenn nicht dann, befanden sich die Knaben aus Edinburgh/Schottland auf dem Höhepunkt ihres Schaffens?

Und welche Freude: Ein paar mehr CDs als die von Rob anvisierten "four copies" sind es dann doch geworden. Zu solch großen Ehren, wie es die Beta Band ihrer für angemessen hielt, kam es jedoch leider nicht. Manchmal eher durchschnittliche Beta-Blocker tummelten sich auf ihren Alben und wurden den Knaben zum Verhängnis. Doch es gibt Abhilfe: Denn die vielen guten Momente, sehr oft geradezu genial in einer Nische aus Pop, Folk, Elektronik, Funk und Spinnerei, finden sich jetzt auf dem Abschieds-Best-Of-Album "Music". Im oben bereits erwähnten "Dry the rain" etwa: Da schlurft die Beta Band dermaßen gemütlich durch den Sound, daß es eine wahre Wonne ist. Man kann förmlich spüren, wie in diesem Londoner Plattenladen an jenem Tag eine Liebe begann.

An solchen semiprominenten Glanztaten ist "Music - The best of The Beta Band" nicht arm. Es setzt allerlei Höhepunkte, vom versponnenen "It's not too beautiful" vom regulären Albumdebüt über den Plucker-Placker-Gassenhauer "Squares" von "Hot shots II" bis hin zu "Assessment", dem Hithelden ihres letzten regulären Albums "Heroes to zeroes". Zudem dokumentiert ein zweiter Silberling hervorragend das Live-Potential der Band.

Oft betätigen sich Steve Mason, Richard Greentree, John Maclean und Robin Jones als wahre Sounddiebe. An allerlei Stellen wird zitiert, daß Postmodernisierer ihre helle Freude daran haben. Sound-Bricolagen am laufenden Band. Und manchmal stiehlt die Beta Band in bester Robin-Hood-Manier gar ganze Melodiebögen, um sie in einem neuen Song an das Volk zu verteilen. Das finale "Simple" ist so ein Ding. Nicht falsch liegt der, der die "Sympathy for the devil" der Rolling Stones im Sinn hat. So simpel allerdings, wie es der Titel vermuten ließe, sind die Titel des Quartetts nimmer gestrickt. Immer ist eine große Ladung musikalisches Herz und eine niemals ermüdende Sehnsucht nach neuer Musik im Spiel. Auf neue Klangspielereien aus dem Hause Beta wird man allerdings vergebens warten müssen. Im Jahr 2004 löste sich der Vierer nach acht Jahren auf. Die Beta Band ist also bei Omega angekommen. Schade.

(Sebastian Peters)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Dry the rain
  • It's not too beautiful
  • Squares

Tracklist

  • CD 1
    1. Dry the rain
    2. Inner meet me
    3. She's the one
    4. Dr Baker
    5. It's not too beautiful
    6. Smiling
    7. To you alone
    8. Squares
    9. Human being
    10. Gone
    11. Broke
    12. Assessment
    13. Easy
    14. Wonderful
    15. Troubles
    16. Simple;
  • CD 2
    1. It's not too beautiful
    2. Squares
    3. Inner meet me
    4. Simple
    5. She's the one
    6. Easy
    7. Dr Baker
    8. Dry the rain
    9. Quiet
    10. Broke
    11. Assessment
    12. Dog's got a bone
    13. House song
Gesamtspielzeit: 152:12 min

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