Vega - Sole love

Decoder / Al!ve
VÖ: 11.11.2005
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Herzelied

Ja also: Auf dem zweiten Album des 1998 in Stockholm gegründeten Sextetts Vega geht es um die Liebe. Außerdem um Liebe. Und schließlich dann auch noch um Liebe. Wer auf diese Thematik momentan nicht gut zu sprechen ist, der sollte tunlichst die Finger von "Sole love" lassen. Wobei das eigentlich äußerst schade wäre, denn die Schweden haben eine Platte gemacht, die man, selbst bei einer gegen Null gehenden Emotionsschnittmenge mit ihrem Inhalt, einfach mögen muß. Die Idee, eine Art Konzeptalbum aufzunehmen, kam Band-Kopf und Sänger Nils-Erik Sandberg, als er während der Aufnahmen zum von Jari Haapalainen (Ed Harcourt, Moneybrother, Kristofer Åström, Laakso) produzierten Vega-Debüt "For retarded lovers" Ellekari Larssons zuckersüße Stimme vernahm. Mit so einem Säuselorgan gibt es auch eigentlich nur zwei Alternativen: Wiegenlieder oder Minnesang.

Wieder von Jari Haapalainen produziert und von Pelle Gunnerfeldt (The Hives) gemixt, ist "Sole love" eine Symphonie überbordender Romantik geworden. Los geht es mit Liebesgeflüster aus "Requiem for a dream", natürlich von herzzerreißenden Streichern untermalt. Überhaupt haben Vega sehr viel für generöse Orchesterarrangements übrig. Wo andere Bands Gitarren- oder Keyboard-Riffs einsetzen, legen hier lebhafte Streicher los. So auch bei der ersten Single, "Shake up your soul", einer Nummer, die man sich schonmal für die private "Perlen 2005"-Compilation merken kann. Nils-Erik und Ellekari duettieren aufs Allerschönste - und das gleich auf fast jedem der zehn Stücke.

"The love song of Harold & Marion" wird wie ein Theaterstück dargeboten - für Dramatik haben Vega nämlich auch eine Schwäche. Im nächsten Song "City" lernen wir Jane kennen, deren Herz "an ocean full of rain" ist. Aber natürlich gibt es auch hier ein Happy End: "I believe in your love and in rain." Eine veträumte Trompete kommt bei "Let your lips be your guide" zum Einsatz, der Titeltrack präsentiert nicht nur ein betörendes Piano, sondern auch den Grammy-nominierten Saxophon-Zauberer Jonas Kullhammar. Jener spielt auch auf "Taxi", einer verführerischen, cineastischen Jazz-Nummer. Das große Finale, "I always let you go", ist noch einmal eine Ballade wie aus dem Lehrbuch. Und in dessen Lektionen geht es übrigens um die Liebe. Außerdem um Liebe. Und schließlich dann auch noch um Liebe.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Shake up your soul
  • Let your lips be your guide
  • Taxi
  • I always let you go

Tracklist

  1. Love talk
  2. Shake up your soul
  3. The love song of Harold & Marion
  4. City
  5. Let your lips be your guide
  6. Tricky love
  7. Sole love
  8. Respirator
  9. Taxi
  10. I always let you go
Gesamtspielzeit: 40:44 min

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