The White Birch - Come up for air

Glitterhouse / Indigo
VÖ: 04.11.2005
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Rettungsring

Auch wenn es schon fast an Phrasendrescherei grenzt, man kann es eigentlich gar nicht oft genug wiederholen: Die Masse an herzerwärmend bis verkopft guter Musik aus Norwegen im Verhältnis zu dessen Bevölkerungszahl ist geradezu überproportional hoch. Vom intimen Gitarrenpop der Kings Of Convenience über den nostalgisch schrägen Noisepop einer Hanne Hukkelberg bis zum elektronisch geprägten Freejazz von Supersilent und der immensen Flexibilität von Motorpsycho: Das kaum Fünf-Millionen-Einwohner-Land überrascht in den letzten Jahren immer wieder mit einer Vielzahl von ungewöhnlich begeisternden Formaten.

The White Birch dürften hierzulande sowohl namentlich als auch musikalisch mittlerweile die wenigsten überraschen. Das neue Album mit dem wunderschön treffenden Titel "Come up for air" ist bereits ihr viertes und schließt auch klanglich genau da an, wo sein Vorgänger "Star is just a sun" aufgehört hat.

Kleine Geschichten und Momentaufnahmen voll lyrischer Bilder - erzählt in Zeitlupe. Bescheidene, dennoch sorgfältig ausformulierte Arrangements mit seichtem Spannungsverlauf, behutsam auf der Stelle tretend. Herbstliche, lichte Räume, geduldig ausgefüllt durch ein flanierendes Piano, ein höflich zurückhaltendes Schlagzeug, schüchtern gestrichene Gitarre und Cello, ein paar sporadische, sanfte Keyboardsklänge und Ola Fløttums zuweilen von einer Frauenstimme unterstütztem, facettenreichen Gesang - irgendwo zwischen Mark Hollis, Jónsi Birgisson und Chris Martin. Das alles meisterhaft verpackt in einer den Songs entsprechenden Produktion, durch die sich ein Instrument ans andere zu schmiegen scheint.

"Come up for air" versteht sich - das suggeriert auch sein Titel - als musikalischer Rettungsring im weltlichen Chaos und ist summa summarum mal wieder einfach ein schönes Stück Musik. Nicht weniger, aber leider auch nicht mehr. Niemals unbequem oder gar in einer Weise verschwenderisch, aber auch ein Soundtrack zur aktuellen Jahreszeit, wie er passender kaum sein kann.

(Stefan Färber)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Seer believer
  • The white birds
  • The astronaut
  • Stand over me

Tracklist

  1. Seer believer
  2. Strom-broken tree
  3. Your Spain
  4. The white birds
  5. Silent love
  6. June
  7. Stand over me
  8. Stand over me
  9. Small hours
  10. We are not the ones
  11. The astronaut
  12. New kingdom
Gesamtspielzeit: 45:43 min

Im Forum kommentieren

Obrac

2007-04-20 09:15:29

Hat mich auch, das Album. "Storm-broken tree" und "The Astronaut" sind Übersongs. Ich mag zwar die Stimmung auf dem Vorgänger lieber, finde aber, dass ihnen der etwas poppigere Sound auch sehr gut zu Gesicht steht. Hammermelodien schreiben sie reihenweise.

Khanatist

2006-12-02 22:28:39

Fein fein

yadias

2006-12-02 22:27:29

*Staub vom Thread wegpust*

Gaaaaanz tolles Album. "Your Spain", "The White Birds", "Stand Over Me" und und und... Himmlisch, verträumt, leicht melancholisch.
Passt also 100%-ig zur Jahreszeit.

Erinnert imho auch ein wenig an die ruhigen Elbow Songs.

steph

2006-07-21 14:31:21

noch einmal geht es in den Mudd-Club. am 18.08. um genau zu sein. Als Support wird wohl G.Langley (Savoy Grand) auf der Bühne stehen

Uh huh him

2006-04-01 10:49:41

ja, ich wohne ja in Marburg, ne.

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