The Royal We - The Royal We

Rakete / Rough Trade
VÖ: 04.10.2005
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

His airness

Dylan Kennedy war schon raus. Arbeitete als Übersetzer in einer Berliner Botschaft und hatte mit seiner Vergangenheit als Bassist von Scumbucket abgeschlossen. Keine Nächte mehr auf den durchgelegenen Sofas flüchtiger Bekannter. Keine Kleinbus-Ochsentouren mehr durchs Land. Kein Angstschweiß mehr beim Duell mit dem Geldautomaten. Sicherheit, Bausparverträge, geregeltes Leben. Und irgendwann natürlich auch: Langeweile. Es brauchte nur eine Silver-Jews-Platte, da hatte Kennedy wieder Blut geleckt. Er lernte Gitarre, traute sich zu singen. Und schrieb schließlich wieder. Einfach Songs, im ständigen Austausch mit Carlos Ebelhäuser (Blackmail). Der Kontakt zu den alten Weggefährten war glücklicherweise nie ganz abgerissen. Und ein munteres Stille-Post-Spielchen konnte beginnen.

"A new sunrise" hieß die EP, mit der Kennedy Ende letzten Jahres als The Royal We schließlich wieder ins Geschäft einstieg. Sechs Songs, jeweils einer davon mit Carlos und Kurt Ebelhäuser, Indie-Pop aus Alt.Country-Sicht. Oder doch andersherum. Und obwohl The Royal We mittlerweile zu einer richtigen Fünf-Mann-Band gewachsen sind, wurde das Prinzip der Gastarbeit auch für ihre Debüt-LP beibehalten. Carlos hat wieder mehrmals den Baß übernommen, Michael Fritsche (Scumbucket) steuerte ein paar Drums bei. Und Georg Brenner von Urlaub In Polen spielt im vertendelten "A million dollies" gedankenverloren an einem Moog-Synthie rum. Alte Freunde treffen sich zum Musikmachen. Ohne Druck, ganz entspannt. So klingt das.

Daß Kennedy sich dabei als sattelfester Songwriter etabliert, sollte nach "A new sunrise" eigentlich schon keinen mehr überraschen. Interessanter ist ohnehin, wie er trotz enger Verbundenheit zu Koblenz und Köln von vornherein einen ganz anderen Ansatz als die befreundeten Bands verfolgt. Eine Pop-Platte ist "The Royal We" geworden, ohne großes Wenn oder Aber. Mal benebelt von den eigenen Mellotron-Schwaden, dann mit "Space 1999" charmant auf Mitneunziger und Pavement gebürstet. Mal sehr ausformuliert und durchkomponiert wie im feinfühligen "Closer to the sun", dann mit "Clarity" plötzlich wieder schroff und spontan auf die Bänder gelärmt. Was all diese Lieder indes eint, ist ihre fast schon aufreizende Leichtigkeit. Dylan Kennedy klingt, als könnte er jeden Moment abheben. Und dabei war doch schon so ein bodenständiger Mann aus ihm geworden.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Space 1999
  • Closer to the sun
  • Clarity

Tracklist

  1. Space 1999
  2. Closer to the sun
  3. A thousand dollies
  4. I won't hurt
  5. Day of the dragon
  6. Same old tragedy
  7. Pivotal thing
  8. This song for me
  9. Swinger
  10. Clarity
Gesamtspielzeit: 36:00 min

Im Forum kommentieren

Strombuli

2006-04-22 20:15:26

danke. wollt mir das Album schon lange mal besorgen, werd ich jetzt auch machen

Muledyke

2006-04-17 20:36:50

Hey, von The Royal We gibt es 4 Songs bei Myspace für umme!
siehe www.myspace.com/space1999

Armin

2006-02-22 11:22:50

THE ROYAL WE
aktuelles Album "The Royal We"
21.03. Siegen- Vortex Club
22.03. Köln- Subway (support DISCO DOOM)
23.03. Berlin- White Trash
25.03. Osnabrück- Uni Keller

THE ROYAL WE

2006-01-07 18:15:28

Am Dienstag, den 10.01.2006 spielt Dylan Kennedy eine Solo Acoustic Show ab 21 Uhr in der Hotelbar, Zionskirchstrasse, Berlin-Mitte.
Der Eintritt ist FREI!

Royaldyl

2005-11-23 02:13:02

Auf jeden Fall.
Ich bin der Weltbühne auf jeden Fall ne Show schuldig! Revolver rules!

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