Taproot - Blue-sky research
Atlantic / WarnerVÖ: 29.08.2005
Ziemlich helle
"Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Ein Lichtlein wie ein Stern so klar, es wird dir leuchten immer da." Nicht nur ein altdeutsches Sprichwort und Bestandteil eines Gedichtes, das man gerne mal in gläubigen Haushalten eingerahmt an der Wohnzimmerwand vorfindet. Sondern scheint auch seit jeher dafür geschaffen - ob gewollt oder nicht - um das Leben und musikalische Schaffen von Taproot zu begleiten.
Ein Blick auf die mehr oder weniger bedeutungsschwangeren und interpretationswürdigen Cover-Artworks ihrer bisherigen drei Alben läßt das Wesentliche erkennen: Licht. Mal aus zwei zusammengelegten Händen ("Gift", 2001), mal durch die Tür hineinscheinend ("Welcome", 2002) und beim passend betitelten aktuellen Longplayer "Blue-sky research" strahlt es melancholisch über eine bergige Landschaft hinweg. Laß die Sonne rein. Und tatsächlich war die Band aus Michigan seit ihrer Gründung Ende der Neunziger ein kleiner Lichtblick im immer unüberschaubarer werdenden Dickicht aller plötzlich empor stoßenden Combos zwischen New Metal, Modern Rock und Neo-Grunge.
Dick auftragen und fett produzieren konnten Sänger und Gitarrist Stephen Richards und seine drei Mitstreiter zwar stets nicht minder dimensioniert wie die Großen der Zunft. Und trotzdem schafften es die Jungs durch ihre Texte, das Fehlen von genretypischen Rap-Elementen, ihre etwas weniger kommerzielle Ader und ein gutes Hart/Zart-Gespür, sich eine gewisse Eigenständigkeit erhalten.
So auch im Jahr 2005, in dem Taproot dreizehn neue Songs ins Rennen schicken, von denen kein einziger wirklich schlecht, langweilig oder gar unhörbar ist. Egal, ob es das atmosphärisch-versierte "I will not fall for you", das melodisch-verträumte "Birthday" oder das schleppende, zwischendurch durch Geschrei aufhorchende "Facepeeler" ist - alles ist durch die Bank weg okay. Kracher von einst, wie "Poem" es beispielsweise war, sucht man auf dieser Scheibe zwar sehr lange, aber man findet sie nach mehreren Hördurchgängen tatsächlich. "April suits", "Lost in the woods" oder das bereits erwähnte "Facepeeler" zum Beispiel. Oder auch die ohrwurmige Single "Calling", die sich seit Monaten in den US-College-Radios breitmacht. Großartig, obwohl in seiner Beschwingtheit vollkommen untypisch, ist das von Billy Corgan produzierte "Promise". Ein heimlicher Hit. Taproots Stern dürfte auch trotz etwas fehlender Härte noch einige Zeit hell leuchten.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Birthday
- Facepeeler
- Promise
Tracklist
- I will not fall for you
- Violent seas
- Birthday
- Facepeeler
- Calling
- Forever endeavor
- April suits
- Lost in the woods
- So eager
- She
- Promise
- Nightmare
- Blue-sky research/What's left
Im Forum kommentieren
sucks...
2007-02-25 21:13:12
ich hoffe du behälst nicht recht.
Badrique
2007-02-25 21:06:00
Der Titel Track "Blue Sky Research/Whats Left" haut mich immer wieder aus den Socken. Dieser Gesang, so herrlich emotional. Hoffe es kommt bald wieder was neues von Taproot!
Patte
2006-05-30 21:31:12
Lost in the woods ist ganz nett. Aber irgendwie klingen Taproot auch immer gleich, schade. :)
fisch
2006-05-30 19:40:41
man braucht doch nicht mitreden, wenn man sie nicht mag, oder man kann zumindest konstruktives dann schreiben...
ich2
2006-05-30 17:33:49
ich werd mir nach meiner gurkenmaske auch mal noch so nen peeling gönnen. wir harte jungs das nun mal machen.
ach, und taproot. grütze.
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