Brant Bjork And The Bros - Saved by magic

Duna / Cargo
VÖ: 01.08.2005

Nahtlos

Platten wie "Saved by magic" muß man als Rezensent eigentlich hassen. Da hat man sich wohlwollend über den Vorgänger "Local angel" ausgelassen, und dann legt die Band ein Album nach, auf das der Text der letzten Besprechung wie die Faust aufs Auge paßt. Da tut man als Schreiberling gut daran, das Ganze nicht mehr zu mögen, damit man es wegen Ideenlosigkeit, Selbstplagiat und künstlerischem Stillstand als den letzten Mist bezeichnen und in die Tonne treten kann. Auf diese Weise hat man dann wenigstens was zu schreiben.

Es ist nicht fair von Brant Bjork, daß er die gleichen Qualitäten, die "Local angel" so wunderbar unantastbar gemacht haben, jetzt einfach wieder ausbreitet und ernsthaft glaubt, das er damit nochmal durchkommt. Allerdings, er hat recht. Es ist mit "Sunshine of your love" sogar wieder ein Cover eines an sich unberührbaren Klassikers am Start, der wie schon "Hey Joe" auf dem letzten Album in seiner ruhigen Interpretation vollends überzeugen kann. Diese charmante Art, in der hier einfache und im besten Sinne unaufgeregte Musik dargeboten wird, schließt so übergangslos an den Vorgänger an, daß jeder Aufhänger fehlt, an dem man dieses Album in die Höhe heben könnte, in die sie gehört.

Also muß "Saved by magic" ganz alleine nach oben kommen, was für ein so locker-leichtes Stück Musik kein echtes Problem darstellt. Die leichtgewichtigen Bluessongs schweben von ganz alleine und laden dazu ein, die Arbeit sein zu lassen und stattdessen einen entspannten Nachmittag mit nichts als Rumliegen, Rumgammeln und Rumfläzen zu verbringen. Hier liegt auch der Grund, warum Brant Bjorks Neue ein Doppelalbum werden mußte und warum es nach "Local angel" keineswegs überflüssig ist: Faulenzen - richtig gutes Faulenzen - braucht seine Zeit. Eine einfache Albumdistanz reicht da einfach nicht aus. Der Rezensent jedenfalls ist restlos überzeugt und wird jetzt sofort und auf der Stel

(Rüdiger Hofmann)