Bear Vs. Shark - Terrorhawk
Equal Vision / CargoVÖ: 25.07.2005
Raubtiere
Bear Vs. Shark. Bär gegen Hai. Ganz davon abgesehen, daß ein direkter Vergleich oder gar Kampf zwischen den beiden vielleicht gefährlichsten Tierarten – die eine zu Lande, die andere im Wasser – alleine schon mangels idealem Austragungsort kein Thema ist bzw. bestenfalls Stoff für schlechte japanische Sonntagnachmittagfilme der Marke "Godzilla gegen King Kong" bieten würde, flößen beide Tiere an sich schon genügend Respekt, wenn nicht gar Angst ein.
Angst braucht man vor der aus Ferndale, Michigan stammenden Band sicherlich keine haben. Respekt haben sie hingegen im Überfluß verdient, wofür nicht nur ihr Erstlingswerk mit dem kompakten Titel "Right now you're in the best of hands. And if something isn't quite right, your doctor will know in a hurry" (2003), sondern auch das aktuelle Album "Terrorhawk" verantwortlich ist. Auf dem geht es nämlich wieder mal dermaßen tierisch und wenig possierlich ab, daß selbst die Herren Grzimek oder Sielmann aufhorchen und sich auf die Lauer legen würden. Ein Tierleben der besonderen Art.
Gleich der Opener "Catamaran" wirkt wie ein Frontalangriff aus dem Nichts. Die anfänglichen Gitarrenklänge machen einen nervös, die ganz leise im Hintergrund hinzukommenden Keyboardspielereien klingen so betont harmlos, daß man im Bruchteil von Sekunden ahnt, daß es sofort überfallartig losgehen wird. Und tatsächlich. Das Tempo verschärft sich extrem, und als der Gesang von Marc Paffi einsetzt, ist es eh schon zu spät. Der Jäger hat seine Beute erlegt. Gegen "Catamaran" hat man als Zuhörer keine Chance. Ein fantastischer Song. Als hätte Chuck Ragan (Hot Water Music) mit At The Drive-In musiziert.
So oder so ähnlich verhält es sich mit den übrigen vierzehn Tracks auf "Terrorhawk". Avantgardistisch anmutende Klangkonstrukte bilden zusammen mit der Energie des Hardcore und der Sperrigkeit des Postcore ein bisweilen kunstvolles Etwas, das – bräuchte man eine Schublade – sicherlich irgendwo im Dischord/Mathcore-Fach anzusiedeln wäre. Da sind die schrägen Gitarrenläufe ("5, 6 kids"), die Leidenschaften ("The great dinosaurs with fifties section"), die balladesken, jazzigen Piano-Phasen ("Baraga embankment"), die hektischen Schreiereien ("Seven stop hold restart") und die chaotischen Momente ("Heard Iron Bug, "They're coming to town"). Wenn Bear Vs. Shark am Ende nicht etwas die Puste ausgehen würde, wäre der Raubzug perfekt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Catamaran
- 5, 6 kids
- The great dinosaurs with fifties section
Tracklist
- Catamaran
- 5, 6 kids
- Six bar phrase hey hey
- The great dinosaurs with fifties section
- Baraga embankment
- Entrance of the elected
- Seven stop hold restart
- What a horrible night for a curse
- Out loud hey hey
- India foot
- Antwan
- I f****d your dad
- Heard Iron Bug, "They're coming to town"
- Song about old roller coaster
- Rich people say yeah hey hey
Referenzen
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- Bear vs. Shark (31 Beiträge / Letzter am 11.01.2019 - 19:26 Uhr)