Bloodsimple - A cruel world
Reprise / WarnerVÖ: 23.05.2005
Weltenschmerz
Nicht noch so eine Metalcore-Band! Denkste. Die Sache mit Bloodsimple gestaltet sich schon ein wenig anders. Werfen wir mal einen Blick aufs Papier, denn da liest sich's richtig, richtig schick: Tim Williams und Mike Kennedy von Vision Of Disorder, Chris Hamilton von Downset, Kyle Sanders von Skrewed. Und mit "A cruel world" ein mächtig fett produziertes Debütalbum. So viel schief gehen kann da eigentlich nicht. Schau'n mer mal.
Fest steht schnell, daß Bloodsimple sich nicht auf einen eindeutigen Sound festlegen wollen. Auf der einen Seite: Dicke Moshbretter der Marke "Straight to hate" mit feistem Gebell. Auf der anderen: heftige Alterna-Rocksongs wie "The leaving song". Den Crossover aus beiden Extremen in "Sell me out". Und alles dazwischen sowieso. Dazu eine sehr variable Stimme, die den Mischmasch miteinander verknüft. Voila, "A cruel world".
Daraus ergibt sich aber gleichzeitig auch Bloodsimples Achillesferse. Zum einen, weil sie gerade dann stark sind, wenn sie ihre Rockriffs durch die Metal-Schleife zerren. Zum anderen, weil sie selten auf den Punkt bringen, was auf den Punkt gebracht gehört. Erst mächtig Druck, dann nur noch lauwarme Luft in Form von Midtemposchleifern wie "Falling backwards" oder "Cruel world". Jammerschade. Und ausbaufähig.
Symptomatisch: das zahnlose "Flatlined", das in einem früheren Leben vermutlich mal eine Audioslave-B-Seite war. Sei's drum. Der recht starke Anfang von diesem "A cruel world" macht so einiges an Boden gut. Und bis dahin haben einen Bloodsimple immerhin von einigen ihrer Qualitäten überzeugt. Die anscheinend woanders liegen, als im konsequent durchgezogenen Kreuzüber-Chaos. Jetzt nur noch einsehen, bitte. Wir hören uns.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Straight hate
- Blood in blood out
Tracklist
- Straight hate
- Path to prevail
- What if I lost it
- Blood in blood out
- Sell me out
- The leaving song
- Running from nothing
- Cruel world
- Flatlined
- Falling backwards
- Plunder
Referenzen