Sons And Daughters - The repulsion box

Domino / Rough Trade
VÖ: 27.06.2005
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Rappelkiste

Spannender als das altbekannte Rätsel, was sich denn nun unter dem Schottenrock verbirgt, könnte mittlerweile die Frage sein, wo sich denn die ganzen frischen Talente aus dem Norden Großbritanniens bislang so herumgetrieben haben. Bands wie Aereogramme oder Biffy Clyro lärmen schon länger erfolgreich um Aufmerksamkeit. Letztes Jahr gingen gar Franz Ferdinand völlig zurecht durch die Decke. Und kaum zieht dieses Jahr der englische Norden mit Maximo Park und den Futureheads nach, scheucht Schottland die Sons And Daughters zum zweiten Mal aus der Asservatenkammer.

Kam schon "Love the cup" neulich als skelettiertes Countrygerümpel um die Ecke, knirscht und splittert "The repulsion box" nun erst recht. In einer knappen halben Stunde hauen die Söhne und Töchter ein landeieriges Geschunkel raus, das sich schon eine ganze Weile nicht mehr gewaschen hat. Im legendären Studio von Conny Plank ganz nach dem neuesten Hobbythek-Ratschlag (nur echt mit selbstadressiertem Rückumschlag) eingezimmert: Die Klampfen in die Steckdose, den Groove die Treppe runter schubsen, den Blues aufs Brot schmieren. Und alles, was bei zwei nicht auf den Tischen ist, darf gefälligst im Chor mitgrölen.

Die überhebliche Wucht von "The repulsion box" kommt mal als kackdreiste Mixtur aus den White Stripes und Patti Smith daher, bemopst dann die Stones, The Fall und die Walkabouts und stopft am Ende Royal Trux, die New Pornographers und Velvet Underground unter einen windigen Kilt. Hin- und hergerissen zwischen Kindergarten und Gummizelle, zwischen Rummelplatz und Müllkippe schafft es kaum ein Song über die Drei-Minuten-Marke. Doch Sons And Daughters schnappen nicht nach Luft. Schließlich haben sie ein DuraCell™-Äffchen am Schlagzeug und ein hyperaktives Frettchen an der Zerrgitarre, die beide noch kerzengerader nach vorne gehen als auf dem Vorgänger. Und was lernen wir aus fröhlich holpernden Stampfern wie "Hunt", "Dance me in" oder "Taste the last girl"? Klappern gehört zum Handwerk.

(Oliver Ding)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Red receiver
  • Hunt
  • Dance me in
  • Taste the last girl

Tracklist

  1. Medicine
  2. Red receiver
  3. Hunt
  4. Dance me in
  5. Choked
  6. Taste the last girl
  7. Monsters
  8. Rama lama
  9. Royally used
  10. Gone
Gesamtspielzeit: 31:27 min

Im Forum kommentieren

Oliver Ding

2006-01-22 15:24:48

Ja. Waren übrigens recht großartig als dEUS-Support.

Max

2006-01-22 15:01:05

Geile Band aus Schottland. 2 Alben herausgebracht. Sagt die euch was ?

Armin

2005-06-21 17:44:46

Söhne und Töchter. Nach dem Mini-Album „Love The Cup“, steht nun das Debut Album des Glasgower Quartetts Sons And Daughters in den Startlöchern. „The Repulsion Box“ (Domino / Rough Trade / 27.06.2005) wurde in den Conny Plank Studios in Köln aufgenommen und führt den Weg von „Love The Cup“ konsequent weiter. Kurze, intensive Songs, reduziert bis auf den Kern und immer wieder angetrieben durch die Rhythmen von Drummer Dave Gow und den duellierenden Gesang von Adele Bethel und Scott Paterson Eine Tour ist für den Herbst geplant, am 25.06. wird die Band auf dem Eins Live Königstreffen neben Bands wie Franz Ferdinand und Bloc Party spielen.

flink

2005-06-13 21:29:14

wann ist denn jetzt eigentlich VÖ von the repulsion box? ich dachte, 6.6., wollt heute kaufen und die hattens noch nich da...

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