
Reel Big Fish - We're not happy 'til you're not happy
Mojo / Jive / Sony BMGVÖ: 11.04.2005
Spaßbremsen
"Don't start a band / Nobody wants to hear, nobody understands / Don't start a band / You will be so disappointed that it was nothing / Like you planned." Wenn das mal keine eindringliche Warnung an all diejenigen ist, die sich mehr schlecht als recht durch die Proberäume quälen. Lernt etwas Anständiges! Vertreibt euch die Zeit sinnvoller! Alles Quatsch? Nein. Denn auch wenn Reel Big Fish so ein Thema in ihrer ureigenen, augenzwinkernden Art und Weise musikalisch verpacken, steckt sicherlich auch ein Funke Ernst dahinter. Miese Bands gibt es wahrlich genug.
Hätten sich die sechs Südkalifornier selbst irgendwann Mitte der Neunziger an einen derartigen, gut gemeinten Rat gehalten, wäre die Musikwelt allerdings um eine amüsante und mit ihrem ansteckenden Skapunk stets gute Laune verbreitende Band ärmer gewesen. Alben wie "Turn the radio off" oder "Why do they rock so hard?" und Hits wie "Sell out" oder "Beer" durften damals auf keiner Kellerparty und in keinem Pogoschuppen fehlen. Damals, wie gesagt.
Mit der Verwässerung des Genres und dem Abebben des Booms wurde es zwischendurch auch um Reel Big Fish etwas ruhiger. Die Best-Of-Compilation "Favorite noise" und das über weite Phasen entspannte "Cheer up!" waren vor gut zweieinhalb Jahren die letzten Lebenszeichen. Nun sind sie wieder da und wollen alle glücklich machen. Aber hat sie wirklich jemand vermißt? Kann sein, muß aber nicht. Ebenfalls fraglich, ob man nach einer aktuellen Stunde mit Reel Big Fish wirklich ein besseres Leben hat.
Aaron Barrett und seine Mannen kehren zurück zu ihrer spaßbetonten Hoppelmucke zwischen Offbeat, TwoTone und Punkrock. Es wird rumgealbert, in Ironie gebadet und geschimpft. Natürlich darf auch das obligatorische Sauflied ("Drinkin'") nicht fehlen. "I think I'll go out drinkin' / Drinkin' all night long / Cuz if I go out drinkin' then I can stop thinkin'." Alles klar. A propos obligatorisch: Gecovert wird diesmal gleich im Dreierpack. Und zwar ganz okay ("Story of my life" von Social Distortion), ganz nett ("We hate it when our friends become successful" von Morrissey) und ganz einschläfernd ("Talkin' bout a revolution" / Tracy Chapman). Insgesamt scheinen Reel Big Fish leider langsam aber sicher über ihren Zenit hinausgekommen zu sein. Vielleicht sollte eher das die Warnung an andere Bands sein.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Drinkin'
- Story of my life
- One hit wonderful
Tracklist
- The fire
- Drinkin'
- Don't start a band
- A-W-E-S-O-M-E
- We hate it when our friends become successful
- Turn the radio off
- Talkin' bout revolution
- The bad guy
- Story of my life
- The joke's on me
- One hit wonderful
- Last show
- Say goodbye
- Your guts (I hate 'em)
- Hidden track
Referenzen
Spotify
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