The Generators - The winter of discontent

People Like You / SPV
VÖ: 04.04.2005
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Vollprogramm

"Mittendrin statt nur dabei". So lautet der Slogan eines allseits bekannten deutschen Spartensenders, bei dem es rund um die Uhr um das Thema Leibesertüchtigung geht. Nachts sogar mit Musik untermalt. Ob The Generators jemals als akustische Hintergrundbeschallung für vermeintlich sexy dargebrachte Verrenkungen zu später Stunde zu gebrauchen wären, dürfte mehr als fraglich sein. Und auch sonst hat der Fünfer aus Los Angeles mit dem Münchner Privatkanal nicht wirklich etwas gemeinsam. Wäre da nicht besagter Slogan, dessen Umkehrung eine durchaus exakte Situationsbeschreibung der Band hergibt.

Seit Ende der Neunziger tummeln sich die Herrschaften nunmehr auf den kleinen und mittelgroßen Bühnen dies- und jenseits des Atlantiks. Mehr als eine Handvoll Alben hat man mittlerweile auch auf der Habenseite verbuchen können. Klingt doch schon mal ganz beachtlich. Und trotzdem waren die Generatoren bisher immer nur dabei statt mittendrin. Kein großer Wurf, keine Hitsingle, kein Garnichts. Schade eigentlich.

Denn ein wenig mehr Aufmerksamkeit - vor allem hierzulande - hätten sie schon verdient, wie ihr neues Album "The winter of discontent" über weite Phasen zeigt. Und mit "Walking away" gibt’s gleich zu Beginn eine Punk’n’Roll-Nummer, die vor Herzhaftigkeit nur so strotzt. Als hätte man den langen Winter der Unzufriedenheit genutzt, um allen zu beweisen, daß man sie nun endlich mal auf dem Zeiger haben sollte. "Here I go" verleiht der Forderung nach mehr Anerkennung entscheidend Nachdruck. Langsame Bad Religion treffen auf schnelle Social Distortion. Paßt.

Überhaupt stimmt diesmal so einiges. Die unverkennbare Tendenz weg vom Punk und hin zum Rock, der immer noch rollt. Die viele Songs (z.B. "Setting sail", "Room with a view", "Lost in transition" oder "In memory of") prägende melancholische Ader der Band. Die mitsingkompatiblen Hooklines. Die für das Genre extrem gute Produktion. Und und und. Kein großer Knaller, aber immerhin auch kein einziger Ausfall im Programm.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Walking away
  • Here I go
  • Setting sail

Tracklist

  1. Walking away
  2. Here I go
  3. Who is going to save the world?
  4. Setting sail
  5. Crawling on top
  6. Room with a view
  7. Lost in transition
  8. From A to Z
  9. In memory of
  10. Ten days away
  11. Raining ashes
  12. All brand new
Gesamtspielzeit: 36:48 min

Im Forum kommentieren

Stefan

2005-04-16 14:06:39

Jup, einige gute Sachen sind schon drauf. Ich mag sogar die recht ruhigen Sachen (Raining ashes, Lost in transition, All brand new, ...) mit am meisten. Aber halt auch viel kitschiges Zeugs drauf und alles in allem irgendwie zu belanglos.

tobi

2005-04-16 13:24:40

Sind ein paar gute Songs drauf wie "In memory of", aber ich muss dir leider zustimmen, der Vorgänger war tatsächlich besser.

Stefan

2005-04-16 11:44:16

Was haltet ihr davon? Für mich eine klare Enttäuschung, da es zu keinem Zeitpunkt die Überklasse von Excess, Betrayal And Our Dearly Departed erreicht. Wobei das insgesamt etwas zahmere Vorgehen gar nicht mal das Problem ist, auch wenn ein, zwei Uptempo Stücke sicherlich nicht geschadet hätten. Unter Strich ein gutes Album, nur eben leider kein Album des Jahres.

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