Corrosion Of Conformity - In the arms of God

Mayan / Seafod
VÖ: 04.04.2005
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Das Ding aus dem Sumpf

Lange war es still um Corrosion Of Confomrity, Kampfname C.O.C. Was war da los? Ließen sich die Veteranen all zu sehr die Sonne auf die Bäuche scheinen und das Bier auf der Veranda schmecken? Lang genug gemüht hätten sie sich ja, um sich in den wohlverdienten Ruhestand begeben zu dürfen: Erstmals 1982 versuchten die Urgesteine unter der Sonne des amerikanischen Südens, die Musik von Black Sabbath mit Hardcore à la Black Flag zu vereinigen. Nach und nach entwickelten sie daraus ihren unnachahmlich eigenen knorrig wie straight rockenden Stil. Doch trotz späterer Beinahe-Hits wie "Clean my wounds" und Touren als Support ihrer Kumpels Metallica kamen C.O.C. nie so recht in den Genuß der gebührenden Anerkennung. Und doch konnten sich die wackeren Recken mit "America's volume dealer" zuletzt als möglicherweise bessere Alternative zu den dem Blues verfallenen Kollegen aus San Francisco beweisen.

Nachdem Gründungsmitglied Reed Mullin aufgrund von Rückenproblemen - auch Rocker haben Bandscheiben - die Schlagzeugstöcke beiseite legen mußte, schien es an der Zeit, die Beine hochzulegen und sich neben den Alligatoren in der Sonne zu fläzen. Doch ganz so leise wollte sich die Band dann wohl doch nicht verabschieden und bolzte unter prominenter wie origineller Unterstützung durch Stanton Moore, Drummer der renommierten Jazz-Funk-Combo Galactic, "In the arms of God" ein. Moores Mitwirken hatte dann zwar keine Auswirkungen auf die Stilistik des Albums, aber sein Drumming versorgt das Album variantenreich und hochklassig mit dem richtigen Wumms.

So zeigen C.O.C., daß sich in den letzen fünf Jahren ordentlich Energie angestaut hat, welche sich nun erdig knarzend mittels kantigem Rock Bahn bricht, mag man es nun Southern Metal oder Retro-Rock nennen. Keine countryesken Ausflüge, die Steel Guitar von "Stare too long" blieb im Koffer, sondern vielmehr kräftig losbolzend. "Stone breaker" zeigt so gleich zu Anfang, daß auch gereifte Männer noch gerne brüllen und dabei das Haupt schwingen. Pepper Keenans Stimme erinnert in punkto Kraft James Hetfield oder das Organ von Zakk Wylde ergänzt um die Brüllaffenfähigkeit Phil Anselmos. Seine Kollegen orientieren sich ähnlich deutlich an altbewährten und hoch geschätzten Vorbildern: Black-Sabbath-Vibes schwingen durch den Äther, bis noch ein Tick aufgedreht wird. One Louder. "Rise, river, rise" läßt an Tony Iommis Songbook wie auch an Löschpapiere von Monster Magnet denken. Ein wenig mehr Eigenständigkeit hätte man von den alten Meistern durchaus erwarten können.

(Peter Schiffmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Stone breaker
  • Never turns to more
  • Rise river rise

Tracklist

  1. Stone breaker
  2. Paranoid opioid
  3. It is that way
  4. Dirty hands empty pockets already gone
  5. Rise river rise
  6. Never turns to more
  7. Infinite war
  8. So much left behind
  9. The backslider
  10. World on fire
  11. Crown of thorns
  12. In the arms of God
Gesamtspielzeit: 64:23 min

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