Downset - Check your people
Epitaph / ConnectedVÖ: 09.10.2000
Gesichtskontrolle
Nach einigen Stürmen in und um Downset hat sich nun der alte Stamm erholt, um neue Triebe sprießen zu lassen. Die Wurzeln schlägt man nach den "Bäumchen wechsel Dich"-Spielchen um das Epitaph-Label jetzt eben dort. Leicht haben es die fünf Jungs aus South Central eh nie gehabt. Wohl gerade deshalb gelang es ihnen 1994 rau und unverblümt alles auf einen Punkt zu bringen, was sie in die Welt hinausschreien wollten. "Anger" dürfte in den Playern eines jeden Hardcore-Fans immer noch Stammgast sein. Diesem Stück wurde jüngst sogar die Ehre zuteil, auf dem "Hörsturz"-Sampler vertreten zu sein.
Seit Downsets Zweitling "Do we speak a dead language" sind mittlerweile vier Jahre ins Land gegangen, in denen sich die Hardcore- und Metal-Szene stark verändert hat. "The rap metal thing is so huge now. It's important that we get out again", beschreibt Frontmann Rey Oropeza die Situation. Um so besser ist es, daß sie wieder da sind, nicht zuletzt um im Gegenpol zur New-Metal-Riege ihr eigenes Statement abzugeben. Sie wollen den Kids mit ihrer Sicht der Dinge ins Gesicht schlagen: authentisch, straight und energiegeladen.
Die ersten Tracks, "Fallin' off" und "Coming back", zeigen direkt, wo es lang geht und unterstreichen, daß Downset nichts von ihrem hohen Standard eingebüßt haben. Im Gegenteil machen sie immer noch ihr Ding und nehmen weiterhin kein Blatt vor den Mund. "Together", welches auch die erste Single aus der Werk sein wird, dürfte zwar auch jeden Fan von Kid Rock in höchste Verzückung versetzen, beweist Rey hier doch seine stimmliche Vielseitigkeit, aber es zeigt auch deutlich, wer ein wirklicher 'American bad ass' ist. Das Stück mit seinen lockeren, naiven Gitarrenriffs hat echtes Hitpotential. Dennoch steht Rey Oropezas Gesang wie gewohnt bei den meisten Songs eindeutig im Vordergrund. So auch bei "Which way", dem wahrscheinlich intensivsten Track des Albums. Dort treffen leicht melancholisch anmutende Vocals auf kraftvolle Shouts. Wenig später gibt es mit "2000" eine klare Absage an jeglichen Millenniumshype. Monotonie kommt selten auf, wenn auch einige Längen nicht ganz zu verbergen sind. Downset bieten auf ihrem dritten Album jedenfalls nichts revolutionär Neues, aber manchmal ist es gerade das, wofür man dankbar ist. "Check your people" klingt zwar wesentlich ausgereifter als ihre früheren Werke, trotzdem haben sich Downset jede Menge ihres kraftvollen Sounds erhalten. Ihre Texte sind dabei nicht bloß pure Plagiate, sondern drücken die Wut, die sie dazu inspiriert hat, Musik zu machen, authentisch aus. Sie mußten nicht erst zu ihren Wurzeln zurückkehren, sondern sind direkt dabei geblieben. Wer allerdings von Downset bisher nicht überzeugt wurde, wird wohl auch mit diesem Werk seine Probleme haben. Diejenigen aber, die bereits Zugang zu dieser Band gefunden haben, werden diese Platte lieben.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Together
- Which way
- 2000
Tracklist
- Fallin off
- Coming back
- Together
- Play big
- Check your people
- No home (steady)
- Which way
- Chemical strange
- Tear us apart
- 2000
- En el aigre
- Test of my heart
- Blood
- Pure trauma
Referenzen
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- Downset (11 Beiträge / Letzter am 13.02.2005 - 23:17 Uhr)