Mando Diao - Hurricane bar

Capitol / EMI
VÖ: 24.01.2005
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Alle Wetter!

In die Hände gespuckt. Kräftig verrieben. In die Hocke geduckt. Tief Luft geholt. Und dann sind Mando Diao abgesprungen und abgehoben. Es störte keinen, daß sie auch bei ihren Konzerten 2004 mehr Arroganz denn Bodenhaftung bewiesen. Mando Diao sind auf dem Höhenflug, seit ihrem Debüt "Bring 'em in". Die Hives? Überholt. Die Caesars? Zum Frühstück verputzt. Whyte Seeds? Wer war das noch gleich? Wer Schweden sagt, meint Mando Diao. Und was Retro-Pop angeht, führt längst kein Weg mehr an den Gustaf Norén, Björn Dixgård und ihren Gefährten vorbei.

Klar ist es nicht einfach, noch einen draufzusatteln, nachdem eigentlich alles gesagt ist. Daß Mando Diao nie wieder eine derart geballte Ansammlung von Hits gelingen würde wie "Bring 'em in", war zu erwarten, zu befürchten. Und das Positive an "Hurricane bar" ist dann auch, daß sie gleich gar nicht versuchen, einen zweiten "Sheepdog" zu kläffen, zur "Mrs. Sun" aufzujaulen oder "To Japan with hate" zu winken. "Hurricane bar" ist anders. Man muß sogar sagen: schwächer. Als hätte jemand die Luft rausgelassen. Und trotzdem verlieren Mando Diao kaum an Höhe.

Der Opener "Cut the rope" führt noch kräftig in die Irre. Ein Kracher von gerade mal eins neunundvierzig, in den trotzdem ganze drei Refrains passen. "And we never cut the hope / 'Cause we never cut the rope." Ausrufezeichen! Das macht zwar keinen Sinn, aber Laune, hat kein Niveau, aber kräftig Schmiß. So weit, so bekannt. Neu ist, daß der Rest der Songs glatter daherkommt, entspannter, auf Dauer vielleicht auch ein wenig gleichförmig. Das Erstaunlichste an "Hurricane bar" ist, daß kaum ein Song herausstechen will und das Album trotzdem mit hoher Klasse dudelt. Als ob Mando Diao nicht mehr zeigen müßten, daß sie die Größten sind. Sondern ganz genügsam von ihrem Thron herunter verfügen, ihnen zu huldigen.

Das schließt selbstredend die weit aufgerissene Klappe mit ein. Da wird zwar auch mal gehadert und mit Worten wie "God knows, it ain't easy to behave in this spotlight" der eigene Ruhm beklagt. Aber das nächste "Yeahyeah" und das übernächste "All right" sind nicht fern. "I'm getting fine, girl / Just dressing up for stormy weather." Sie wollen sagen: Zieht Euch warm an, es könnte noch viel stürmischer werden. Und dann legen wir los, als Wirbelwinde in der "Hurricane bar". Aber klar doch, mit diesen Jungs kehrt man gerne ein. Auch auf die Gefahr hin, daß sie einen unter den Tisch saufen. Mando Diao sind nicht zum Verlieren geboren, sondern Siegertypen. Aber wenn sie einen schon benebeln und man kurz vorm Umkippen ist, kann man sich im Zweifel immer noch an irgendeiner Krawatte festhalten. Wie im Rausch.

(Armin Linder)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Cut the rope
  • If I leave you

Tracklist

  1. Cut the rope
  2. God knows
  3. Clean town
  4. Down in the past
  5. You can't steal my love
  6. Added family
  7. Annie's angle
  8. If I leave you
  9. Ringing bells
  10. This dream is over
  11. White wall
  12. All my senses
  13. Kingdom & glory
  14. Next to be lowered
Gesamtspielzeit: 50:53 min

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weattrob

2012-10-26 16:27:15

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2010-10-24 08:09:20

@ Kim: Aber die haben doch nur ihr "MTV Unplugged" beworben. :-)

Kim

2010-10-24 02:20:16

*lol* ... und du schon einiges getrunken?

I wanna be GAYLIGHT in your eyes

2010-10-24 02:11:40

joa, hast wohl aufs falsche Ferd gesetzt.

Kim

2010-10-24 01:59:37

Konnte heute traurig darauf zurückblicken ...

„Schlag den Raab" finde ich ja eh (meistens) recht unterhaltsam, und dann diesmal auch noch mit Dursti und ... MANDO DIAO!!!
Hab mich sooo gefreut und natürlich auf Neues gehofft. Stattdessen „Down in the Past", was ich immerhin noch prima hätte genießen können, - aber das Ganze in total braver und angepasster Form, kein bisschen rockig! War schwer enttäuscht. Die Zeit rennt, ich weiß, aber dass sogar „meine" Mandos nun schon zu älteren gesetzten Herren werden ... ;(

Dabei ist der O-Song noch immer so lebendig. =))

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