Kylie Minogue - Ultimate Kylie
Parlophone / EMIVÖ: 22.11.2004
Kurzwaren
Blicke können töten. Nur der von Kylie niemals. Man kann es gar nicht oft genug feststellen: Irgendwie scheint es keinen Menschen auf dieser großen, weiten Welt zu geben, der die kleine Australierin rechtschaffen scheiße findet. Das war damals in den Achtzigern noch anders, als sie süßliche Plunderstücke am Fließband fabrizierte. Und so manches von Kylie Minogue war einfach nur langweilig. Aber dieser scheinbar so unendlich sympathischen Dame konnte man nichts übel nehmen, gar nichts. Zumal sie zumindest den Eindruck erweckte, all die wundersamen Wandlungen höchstpersönlich verantwortet und nicht von irgendwelchen kühnen Marketingprofis aufgedrückt bekommen zu haben. Auch wenn natürlich immer knallhartes Kalkül dahintersteckte. Ja, so ist sie, die Kylie.
"Ultimate Kylie" ist nun bereits ihre x-te Singles-Collection. Aber nachdem sie mit jedem Album Hit um Hit nachschiebt, sind "Hits", "Greatest hits", "Greatest hits 87-97", "The artist collection" und wiesiehalleheißen bereits hoffnungslos überholt. Und "Ultimate Kylie" quasi die einzige CD, die man von ihr guten Gewissens in den Schrank stellen kann. Denn die Alben, da machen wir uns nichts vor, die braucht keiner. Hier hingegen ist alles drauf, von damals bis heute. Sinnvollerweise aufgeteilt auf zwei CDs, zeitlich wie thematisch.
Der erste Silberling vereint 15 Singles aus den Jahren 1987 bis 1992. Vom Little Eva-Cover "The loco-motion" über das immer noch unsagbar nette "I should be so lucky" bis zur harmlosen "Celebration"-Neuauflage. Und zwischendrin ist natürlich auch "Especially for you" versteckt, das zehnägelaufrollende Stelldichein mit Jason Donovan. Leider ohne das passende Schenkelklopfer-Video. Wer einen Sinn für geschmäcklerische Ausflüge in die eigene Jugend hat, kauft sich am besten diese CD. Und kann sich sämtliche von Olli Geißen präsentierte ultimative Chart Shows schenken. Am Ende verhunzen da bloß noch die Preluders "I should be so lucky". Nicht auszudenken.
1994 dann erfolgte die Wandlung. Von da an war Kylie nicht mehr das verhätschelte Prinzesschen, sondern der glänzend vermarktete Vamp. Im revolutionären "Confide in me"-Video wurde der Fernsehschirm zum Puzzle. Und später auch immer wieder zur Fleischbeschau, bei dem man sich fragte, ob Kylie nun mehr an oder aus hat. Jedesmal bekam man ein schlechtes Gewissen, weil man ja gute Freundinnen nicht angafft. Lustmolche holen sich eh am besten die DVD-Version von "Ultimate Kylie". Zur akustischen Stimulation tut aber auch schon die Doppel-CD ihren Dienst. Wobei sie ja kein Sex-Objekt ist, die Kylie. Sondern einfach nur nett.
Das legendäre Schauermärchen "Where the wild roses grow" machte Kylie Minogue schließlich ein zweites Mal zum Weltstar, was sie in "Kids" mit Robbie Williams oder der Kooperation mit den Pet Shop Boys "Your disco needs you" auslebte. Bevor dann ihre Neo-House-Hits Marke "Can't get you out of my head" die Lalala-Meßlatte nach ganz weit oben legten. Unter dieser tauchen die Singles von "Body language" und die Bonustracks "I believe in you" und "Giving you up" zwar locker durch. Aber nicht vergessen: Die Kylie darf das. Ob sie wohl heute abend schon was vor hat?
Highlights & Tracklist
Highlights
- I should be so lucky
- Can't get you out of my head
- Kids (Kylie Minogue & Robbie Williams)
- Confide in me
- Your disco needs you
- Where the wild roses grow (Kylie Minogue & Nick Cave & The Bad Seeds)
Tracklist
- CD 1
- Better the devil you know
- The loco-motion (7" mix)
- I should be so lucky
- Step back in time
- Shocked
- What do I have to to (7" mix)
- Wouldn't change a thing
- Hand on your heart
- Especially for you (Kylie Minogue & Jason Donovan)
- Got to be certain
- Je ne sais pas pourquoi
- Give me just a little more time
- Never too late
- Tears on my pillow
- Celebration
- CD 2
- I believe in you
- Can't get you out of my head
- Love at first sight
- Slow
- On a night like this
- Spinning around
- Kids (Kylie Minogue & Robbie Williams)
- Confide in me
- In your eyes
- Your disco needs you
- Red blooded woman
- Giving you up
- Chocolate
- Come into my world
- Put yourself in my place
- Did it again
- Breathe
- Where the wild roses grow (Kylie Minogue & Nick Cave & The Bad Seeds)
Referenzen
Spotify
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