H-BlockX - More than a decade - Best of

Supersonic / GUN / BMG
VÖ: 25.10.2004
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Coverboys

Die H-BlockX werden auch nicht jünger. So langsam haben sie die Rotznase voll von diesen khakifarbenen Skatershorts, die kurz vor Veröffentlichung ihres golddekorierten '94er Debüts "Time to move" zur bandinternen Uniform deklariert wurden. Und weil die H-BlockX große Freunde des Naheliegenden sind - wie 99% ihrer Akkordfolgen und rhythmischen Arrangements beweisen - kommen sie von Skaten auf Skat und von Skat auf Reizen. Das ist der Dernier Cri des Crossover: alles ausreizen, bis zum Äußersten. Die Umdrehungszahl ihres Personalkarussells haben die Münsteraner in ihrer mittlerweile im Teenageralter befindlichen Bandgeschichte jedenfalls zur Genüge ausgereizt: Sie bringen es auf stolze neun unterschiedliche Band-Konstellationen mit fünf verschiedenen Drummern (u.a. Steffen Wilmking von "Thumb"). Und ausgerechnet Guano-Apes-/Donots-Produzent Fabio Trentini ist der aktuelle Bassist.

Auch die Spielzeit ihrer Best-Of-Compilation wollten die H-BlockX nicht verschenken. Ganze 19 Titel. Davon sind ein gutes Fünftel Cover-Versionen: "The power" (unglücklicherweise wird nicht ein einziges Mal das charakteristische Original-Riff zitiert - dafür darf Ex-Snap!-Rapper Turbo B ran), "Celebrate youth" (mit Justin-Timberlake-liken Strophen und dem Refrain aus der altbekannten krachigen H-BlockX-Hitverwurschtelmaschine), "Ring of fire" (auf einer ausgelassenen Faschingsfeier möglicherweise gröhlend zu verzeihen - die Zeit, in der Dr. Ring Ding versucht, im Jamaican style zu rappen, kann man ja nutzen, um neue Alkoholika zu besorgen), "True faith" (nicht weniger als sehr laute Blasphemie). Auch hier also volles Ausreizen. Logisch, daß da nicht mehr viel Reiz übrig bleibt.

Einen Vorteil hat die Mehr-als-komplett-Packung jedoch: Sie enthält wirklich alles, was man von einer Zusammenstellung der besten H-BlockX-Singles erwartet: die explosiven und damals noch wirklich innovativen Nummern "Risin' high" und "Move" aus Tagen, in denen man sich fragte, ob Henning Wehland wohl auch seine Brötchen beim Bäcker unter Zuhilfenahme eines Megaphons bestellt. Natürlich auch die 1996 kurz nach der gemeinsamen Stadion-Tour mit Bon Jovi erschienene Single "How do you feel?". Und die schönste Ballade, die die H-BlockX jemals aufgenommen haben (zugegeben, sie haben nicht allzu viele Balladen aufgenommen): "Take me home" vom Album "Fly eyes" (1998).

Nun, es ist ja kein Geheimnis, daß die letzten beiden H-BlockX-Alben "Get in the ring" und "No excuses" nicht der ganz große Wurf waren. Und man kann auch nicht verschweigen, daß der neue Song "Stop talking to me" keine Richtungsänderung markiert. Aufregend war früher. Wer die ersten drei H-BlockX-Alben im Plattenschrank hat, kann sich die "Best of" getrost schenken. Und zwar nicht im eigentlichen Sinne des Wortes. Wer allerdings nicht mehr als eine CD in die H-BlockX investieren möchte, ist mit "More than a decade" gut bedient. Es fehlt an nichts. Außer an der immerhin früher zu attestierenden Qualität bei den neueren Stücken. Vielleicht sollten die Jungs als nächstes "If I could turn back time" von Cher covern.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Move
  • How do you feel?
  • Take me home

Tracklist

  1. Move
  2. Leave me alone!
  3. Time of my life
  4. Little girl
  5. The power
  6. How do you feel?
  7. Risin' high
  8. Step back
  9. All season love
  10. Celebrate youth
  11. Ring of fire (vs. Dr. Ring Ding)
  12. Fly
  13. Get in the ring (vs. Dr. Ring Ding)
  14. Revolution
  15. True faith
  16. Take me home
  17. Go freaky
  18. C'mon (feat. B & K von Das Department)
  19. Stop talking to me
Gesamtspielzeit: 71:27 min

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