Lunik - Weather

Silversonic / Phoenix / H'Art / EMI
VÖ: 03.11.2004
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Hochnebel

"Lunik" hießen die ersten sowjetischen Raumsonden, die ins Weltall katapultiert wurden, um den Mond zu erkunden. Manch einer wird nun assoziativ witzeln, daß die technischen Spürhunde dahinter sicherlich die Schweiz entdeckten. Denn musikalisch sei dort ja wohl nicht viel mehr anzutreffen als Schmunzelhase DJ Bobo. Wenn der Blick des Berner Elektropop-Trios Lunik auf etwas Rundes, Goldenes fällt, dann muß das aber eben nicht unbedingt die Rückseite des Mondes sein, hinter dem sie vermeintlich leben - es kann sich durchaus auch um eine goldene Schallplatte handeln. Nämlich jene für "Weather", ihr in der Schweiz bereits vor einem Jahr erschienenes und von Tore Johansson (Cardigans) produziertes drittes Album. Wobei man bei den Eidgenossen sowas mutmaßlich schon für ein Dutzend verkaufte Einheiten bekommt.

Schwebende Akustikgitarren, schwerelose Melodien und die niedlich-näselnde Stimme der reizenden Frontfrau Jaël: Hat ja schon so ein bißchen was von Weltraum. Wären da nicht Textzeilen wie "Do you love me? / Tell me, I gotta know / Do you love me? / You're my darling / I love you so." Und wäre da nicht der fleißige Belanglosigkeits-Quirl, der radiotaugliche Harmlosigkeiten immer wieder durch die musikalisch vorhersehbare Umlaufbahn zirkeln läßt. Dabei fängt alles so nett an mit "On and on", das zu relaxten Rhodesklängen groovt und Jaëls Stimme in fast meditative Sphären beamt. "The most beautiful song", die erste Single, erinnert in seiner Simplizität an den musikalischen Sauerstoff gewöhnlicher "Popstars"-Gewächse. Trotzdem: Ein Ohrwurm ist das schon, und man darf nicht unterschlagen, daß es sich hierbei um einen Titel handelt, den Lunik für den Soundtrack des Schweizer Kinderfilms "Globi" aufgenommen haben.

Nach mittlerweile zehn Jahren Bandgeschichte, in denen man zunächst in Trip-Hop-Gefilden wilderte, dann mit dem sogar in den USA veröffentlichten "Ahead" elektronische Anhöhen erklomm, spazieren Jaël, Mats und Luk nun also durch gefällige Popmusiklandschaften. Pittoresk sind die schon. Aber zuweilen schleppt sich "Weather" auch wie eine Bergwanderung mit falschem Schuhwerk und plätschert dabei vor sich hin wie ein Gebirgs-Bächlein. Dieses kann man sogar im hübschen Booklet erblicken, das die Band (hauptsächlich die blonde Sängerin) in verschiedenen Natur-Kulissen des Alpenlandes zeigt. Und spätestens mit diesem Bild vorm inneren Auge sorgt "Weather" dann doch für ein Seufzen.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Go on

Tracklist

  1. Go on
  2. The most beautiful song
  3. Through your eyes
  4. Weather
  5. Prisoner
  6. New day
  7. Her name
  8. Backup
  9. Slide
  10. You won't stop me
  11. Empty words
  12. Melody
Gesamtspielzeit: 52:14 min

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  • Lunik (20 Beiträge / Letzter am 28.10.2005 - 08:09 Uhr)