Hermano - Dare I say

Suburban / Soulfood
VÖ: 08.11.2004
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Regular John

Die Zeiten werden härter. Während das erste Hermano-Album vor zwei Jahren noch voller Understatement als "Only a suggestion" deklariert wurde, hält uns heute ein Halbwüchsiger eine Knarre unter die Nase und droht "Dare I say". Wir werden es nicht wagen, was auch immer es sein mag. Aber keine Angst vor bösen Buben! Denn auch wenn das Cover Gefahr suggeriert und die Gedanken in Richtung metallischer Hardcore fehlleitet, sind Hermano doch ganz bodenständige, wertkonservative Rocker mit goldenen Herzen.

Genau so klingt "Dare I say" dann auch: Nach einem Haufen Männer, die ihre "Sturm und Drang"-Zeit hinter sich haben, jetzt zusammen in der Garage stehen, Light-Bier trinken und die guten alten Zeiten hochleben lassen. Heavyblues dröhnt durch den Raum und zeigt die Truppe in durchaus guter Form. Die Grooves drücken mächtig, die Gitarrenwand steht bombenfest, und daß John Garcia singen kann, weiß man ja aus seligen Kyuss-Zeiten. Nur so viel: Er hat es nicht verlernt.

Genau diese Stimme ist es auch, die immer wieder den Vergleich zu den Godfathers of Stonerrock herausfordert. Das ist nicht fair, schon allein, weil Hermano grundsätzlich verlieren. Und weil es nicht gerecht ist, an einer Legende gemessen zu werden. Andererseits überstehen Garcias alte Mitstreiter den Vergleich in aller Regel besser. Zwischen Hermano und den Queens of the Stone Age oder Hermano und Mondo Generator klaffen Lücken, die nur mit Innovation auf der jeweils einen und Rückschritt auf der anderen Seite erklärt werden kann.

Hermano sind Traditionalisten. John Garcia hat schon mit Unida gezeigt, daß er auch einer ist. Vielleicht hat er sich bei Kyuss von seinen Bandkollegen mitreißen lassen. "Dare I say" reißt keinen mit. Weil es sich selbst treiben läßt. Irgendwo auf dem breiten Rockfluß, nicht gerade im Hauptstrom, aber eben auch nicht da, wo man Untiefen auslotet und Stromschnellen überwinden muß. Die richtige Bezeichnung für diese Art der Fortbewegung lautet Herumdümpeln. Damn, I say.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • On the desert
  • Angry American

Tracklist

  1. Cowboys suck
  2. Life
  3. Roll over
  4. Quite f***ed
  5. Is this ok?
  6. Brother Bjork
  7. On the desert
  8. My boy
  9. Angry American
  10. Murder one
  11. Let's get it on
Gesamtspielzeit: 43:43 min

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