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Strung Out - Exile in oblivion
Fat Wreck / SPVVÖ: 01.11.2004
Schlag ein
Die Taschen sind leer, und im Portemonnaie sorgen einzig und allein der Einkaufswagen-Chip und der abgefallene Knopf für ein letztes Klimpern. Fast jeder kennt das. Am Ende des Geldes ist einfach noch zuviel Monat übrig. Schön ist das nicht. Aber da die Plattentester Eures Vertrauens ja bekanntlich keine Unmenschen sind und Euch gerne mal mit Rat und Tat zur Seite stehen, kommt hier für alle, die sich angesprochen fühlen und obendrein ein gewisses Faible für kleine Wetten und schnelles Geld haben, der (theoretisch) todsichere Tip.
Man begebe sich auf ein x-beliebiges Punkkonzert oder in die nächste Alternative-Disco in irgendeinem schäbigen Schuppen um die Ecke. Jeder, der dort rumlungert, kennt Fat Wreck. Hundertpro. Nein, das war noch nicht die Wette. Die kommt jetzt. Man starte mal eine Umfrage unter den Anwesenden nach den bekanntesten und beliebtesten Bands unter den Fuchteln von Fat Mike. Jede Wette um jeden Einsatz, daß Strung Out nicht genannt werden. Lagwagon, NOFX, No Use For A Name. Klaro. Auch Sick Of It All, Me First And The Gimme Gimmes und Mad Caddies wären weit vorne. Nur von Jason Cruz, Jake Kiley, Jordan Burns, Rob Ramos und Chris Aiken aus Südkalifornien spricht natürlich mal wieder niemand.
Aber so war es immer und wird es vermutlich auch immer sein, obwohl sie bei dem Anfang der Neunziger gegründeten Label eine Band der ersten Stunde sind. Woran es liegt, daß Tony Sly oder Joey Cape es mit ihren Combos bisher zu wesentlich größerer Popularität bringen konnten, weiß man nicht. Am musikalischen Können jedenfalls nicht. Das beweist auch "Exile on oblivion", ein ernstes und durchaus ernstzunehmendes Punkrockalbum mit Durchschlagskraft. Reiner, gar klamaukiger Calipunk war eh noch nie das Ding von Strung Out. Ein ordentliches, dem Alter und der Erfahrung eines Jason Cruz entsprechendes Songwriting mit nachdenklichen Texten jenseits von Sonne, Skateboards und Teenieproblemchen verursachen eine Stimmung, die nicht düster, aber gedämpft ist.
Und hart. Hat man ja auch auf vorherigen Alben aus der Liebe zu Metal nie einen Hehl gemacht, kommen nun die Riffattacken scharfkantig wie nie zuvor. Poger und Mosher aller Länder, vereinigt Euch! Hier hingegen vereinigen sich von Matt Hyde (Slayer, Sum 41, Hatebreed) produzierte Hardcore-Knüppeleien und DoubleBass-Prügeleien zur gediegenen Punkrockparty. Verbreitet zwar keine gute Laune, weiß aber zu gefallen. Für farbige Melodiekleckse im tristen Stimmungsgrau sorgen refrainbetonte Songs wie "Anna Lee", "Scarlet" oder "Blueprint of the fall". Ein gewachsenes Album voller Herzblut, Aggressionen und Melancholie. Bekannter werden sie damit aber sicherlich auch nicht. Leider. Jetzt muß man natürlich nur noch jemanden finden, der sich auf die Wette einläßt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Katatonia
- Anna Lee
- The misanthropic principle
Tracklist
- Scarlet
- Blueprint of the fall
- Katatonia
- Her name in blood
- Angeldust
- Lucifermotorcade
- Vampires
- No voice of mine
- Anna Lee
- Never speak again
- Skeletondanse
- Scarlet
- Swan dive
- The misanthropic principle
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