Stella - Finger on the trigger for the years to come

L'age d'or / Zomba
VÖ: 28.08.2000
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Die Jahre können kommen

Elektronische Musik hat viele Eigenarten. Meist regiert das Schweigen. Dann gibt es Scherzkekse, die ein fröhliches "Hyper, hyper" über die Musik legen und es gibt Vertreter der Marke Stella: Intelligent, kraftvoll, abwechslungsreich! Rock mit elektronischem Background, mal minimalistisch, mal soulig, dann wieder anklagend, aber immer hintergründig. Ein Album, das eine viel größere Aufmerksamkeit verdient hat, als es wohl bekommen wird. In "Fame is a four letter word / That picks off dirt till it's heard" richten Stella nette Grüße an die Herren von der Presse und auch ansonsten beschwert man sich ganz gern über die berichtende Zunft ("Bad news entertainment"). Prominente Unterstützung steuert hier übrigens Dirk von Lowtzow von Tocotronic bei. Wenn eine solche Band trotzdem einen Plattenvertrag erhält, dann liegt das an Labeln wie L'age d'or, die ein Ohr haben für innovative Klänge und sich auch zu kritischen Texten bekennen.

Die Stimme von Frontfrau Elena Lange ist zwar nicht so ausdrucksvoll wie beispielsweise von Boss Hogs Cristina Martinez, aber das holt die musikalische Seite locker raus. Von der Ballade über tanzbare Soulstücke lebt die Platte von ihren schier unendlichen Stilvariationen. Sphärische Beats stellen den Hintergrund für eine gelungene Melange aus Soul, Rock und Funk. Stella breiten cool ihren Klangteppich aus und picknicken mitten im heiß umkämpften Bereich zwischen Frauenrock und Funk, den im erst Frühjahr Brassy und Boss Hog für sich zu gewinnen versuchten.

Anders als Brassy und Boss Hog schafft Aussenseiter Stella es locker, Anspruch und Tanzbarkeit perfekt zu verbinden. Zeilen wie "Some people study political science / Some people are pain in the ass" aus "Hyperventilation weeks" kommen ungezwungen rüber und können direkt neben sexy Songs wie "The jogging man" stehen, ohne einen Widerspruch zu bilden. Definitiv stellt das Album das leicht verspätete Frühlingshighlight dar und ist der Geheimtip für Freunde intelligenter, elektronischer Musik.

(Thorsten Thiel)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Belle grade
  • Bad news entertainment
  • Undo

Tracklist

  1. Finger on the trigger for the years to come
  2. Bad news entertainment
  3. Undo
  4. Bosses of soul
  5. Hyperventilation weeks
  6. The jogging man
  7. Port authority
  8. Opening night
  9. Belle grade
  10. Urgent webcam transmission
  11. Prenodern (till the milk turns sour)
  12. Kill love army
  13. Fame is a 4 letter word
Gesamtspielzeit: 49:33 min

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