These Arms Are Snakes - Oxeneers or the lion sleeps when its antilope go home
Jade Tree / CargoVÖ: 27.09.2004
Klammergriff
Aus der Konkursmasse von Botch und Kill Sadie erhebt sich etwas. Noise und Drogen und Orgel und Hirnfick light. Hin und wieder auch gerne mal ein Schrei. Als These Arms Are Snakes beherrschen die alten Recken all das immer noch aus dem Effeff. Verquere Basslinien lernen mal nebenbei das Torkeln, und man selbst wieder, was diese Vokabel "Herausforderung" eigentlich bedeutet.
Das ist nicht der einfachste Stoff, den die einem da unterjubeln. Die Versatzstücke, aus denen sich These Arms Are Snakes ihr "Oxeneers or the lion sleeps when its antelope go home" zusammenschrauben, sind schnell ertappt. Post. Punk. Hardcore. DC. Immer ein ganz klein wenig neben der Spur, aber trotzdem verflucht lässig auf dem Parkett.
Aber es ist eben nicht alles nur Kopflastigkeit. Selbstverliebtes Muckertum. "Oxeneers or the lion sleeps when its Antelope go home" kickt auch mächtig. Gerade, wenn These Arms Are Snakes, statt Matheaufgaben zu verteilen, einem ohne Umschweife was vor den Latz knallen wollen. Und es dann auch liebend gerne tun wie in "Angela's secret". Natürlich immer mit Stil. Und Würde. Für bollerndes Rumgewichse ohne Gespür für Feinsinnigkeit hat Tüftelarbeit nunmal keine Zeit.
Die Kerle stehen so dann und wann schon ein wenig neben sich. Ist ja auch gut so. Stücke wie "Gadget arms" dehnen sich da auch schonmal auf sieben Minuten Überlänge. Die wirklich fordern, statt nur zu geben. "Breathe on me / Never spit your last tooth", singen sie da. Johlen extatisch zuckend über die Bretter, als ginge es um Leben und Tod. Und lassen dann in "Tracing" nur noch Tasten sprechen. Ganz schön verspult. Hardcore für die Denkerkaste.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Angela's secret
- Big news
Tracklist
- The shit sisters
- Angela's secret
- Big news
- Tracing
- Your pearly whites
- Gadget arms
- Greeting from the great North Woods
- La Stanza Bianca
- Darlings of new midnight
- Oxeneer
- Idaho
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noise
2020-06-06 13:23:44
Ja das Debut ist schon gut, aber irgendwie unausgereift. So hatte ich es jedenfalls in Erinnerung.
Da gefällt mir die "Tail Swallower And Dove" schon besser. Hört sich an wie aus einem Guss.
Affengitarre
2020-06-06 12:51:03
Damit meinte ich At the Drive-In, die waren bis 2000 im Post-Hardcore recht groß (gibt es auch wieder mit Reunionalbum, ist aber nicht so wichtig) und der Sänger und Gitarrist der Band haben später auch The Mars Volta gegründet.
Hier stand Ihre Werbung
2020-06-06 12:45:36
Ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung, wer ATDI sind. Noiseorgien klingt aber auch nicht nach meiner Musik ;)
Mayakhedive
2020-06-06 06:28:20
An die Einschätzung häng ich mich gerne dran, schon weil der Thread sonst wohl direkt wieder in der Versenkung verschwinden würde.
In manchen Momenten mag ich das Album ja sogar noch ein wenig mehr als die ebenfalls tolle “Tail Swallower & Dove“.
Highlights sind für mich Opener und Closer sowie “Your Pearly Whites“ und “Darlings of New Midnight“. Ausreißer nach unten gibt's aber ohnehin nicht.
Affengitarre
2020-06-05 21:03:44
Fantastisches Album. Nimmt die manische Energie von ATDI, hat aber einen deutlich stärkeren Hang zum Experiment. Noiseorgien, kleine Hits, alles dabei. Dazu kommt noch der tolle Sound.
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